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English text version (sorry for errors, no native english speaker)
Bei uns hier in Europa führen die Kameras und Objektive von Tokyo Kogaku (Topcon) eher ein Schattendasein und blieben weitgehend unbekannt.
Dies ist insoweit erstaunlich, da die Innovationskraft und Fertigungsqualität allerhöchsten Ansprüchen genügte (unter anderem wählte die US-Navy die Topcon-Kameras und Objektive nach einem ausgiebigen Vergleich mit den zeitgenössischen Nikon-Produkten zur Verwendung aus - aufgrund der besseren optischen Qualitäten und der robusteren Verarbeitung).
Vor allem die 1962 auf der Photokina erschienene Topcon RE Super war ein Meilenstein des Kamerabaus, denn sie war die erste Kamera mit TTL (Trough the lens)-Belichtungsmessung.
Auch die komplette RE Auto-Topcor-Objektivlinie war zu ihrer Zeit "top notch". Vom Weitwinkel bis zum Super-Teleobjektiv waren alle Brennweiten vorhanden, und dies in hervorragender Verarbeitung und optisch zu ihrer Zeit absolute Spitzenklasse.
Aus dieser Objektivlinie möchte ich hier das
Tokyo Kogaku RE GN Topcor 50mm f1.8
ausgiebig vorstellen.
Dieses Normalobjektiv war nach dem RE Auto-Topcor 20mm f4 sowie dem RE Auto-Topcor 85mm f1.8 aus den Jahren 1969/70 - zusammen mit dem lichtstärkeren Schwesterobjektiv RE GN Topcor M 50mm f1.4 - das letzte "Lebenszeichen" der Objektiventwicklung bei Tokyo Kogaku.
Diese beiden neuen Normalobjektive hatten neben der zeitgemäßen Brennweitenverkürzung von 58mm auf 50mm wie so oft bei Topcon eine technische Innovation zu bieten.
Das "GN" im Namen steht für das "Guide-Number" - System, einem frühen Vorläufer einer Blitzautomatik, der die eingestellte Blitzleitzahl auf die Belichtung der Kamera überträgt.
Somit entfiel für den Nutzer die "komplizierte" Berechnung des zu nutzenden Blendenwertes abhängig von der Fokusdistanz.
Einige technische Daten:
- Länge: 44mm
- Gewicht: 290g
- Optisches System: 6 Linsen in 5 Gruppen, single coated
- Blende: von f1.8 bis f16 mit Clicks in ganzen Blendenstufen, 6 Blendenlamellen
- Naheinstellgrenze: 40cm
- Frontgewindedurchmesser: 62mm
- Erscheinungsjahr: 1973
Und so sieht das gute Stück aus:
Here in Europe, the cameras and lenses from Tokyo Kogaku (Topcon) lead a rather shadowy existence and remain largely unknown.
This is astonishing, as the innovative strength and manufacturing quality met the highest standards (among other things, the US Navy selected the Topcon cameras and lenses for use after an extensive comparison with contemporary Nikon products - due to their better optical qualities and more robust workmanship ).
Above all, the Topcon RE Super, which was released at Photokina in 1962, was a milestone in camera construction because it was the first camera with TTL (through the lens) exposure metering.
The entire RE Auto-Topcor lens line was also “top notch” in its day. From wide angle to super telephoto lenses, all focal lengths were available, with excellent workmanship and optically absolutely top class for their time.
From this line of lenses, I want to introduce the
Tokyo Kogaku RE GN Topcor 50mm f1.8
in a full review to you.
After the RE Auto-Topcor 20mm f4 and the RE Auto-Topcor 85mm f1.8 from 1969/70 - together with its faster sister lens RE GN Topcor M 50mm f1.4 - this normal lens was the last "sign of life" in lens development by Tokyo Kogaku.
In addition to the contemporary focal length reduction from 58mm to 50mm, as is often the case with Topcon, these two new normal lenses had a technical innovation to offer.
The "GN" in the name stands for the "Guide Number" system, an early forerunner of an automatic flash system, which transfers the set flash guide number to the camera's exposure.
This eliminated the “complicated” calculation of the aperture value to be used depending on the focus distance for the user.
Some technical data:
- Length: 44mm
- Weight: 290g
- Optical system: 6 lenses in 5 groups, single coated
- Aperture: from f1.8 to f16 with clicks in full f-stops, 6 aperture blades
- Closest focusing distance: 40cm
- Front thread diameter: 62mm
- Year of publication: 1973
And this is what the good piece looks like:
Die Topcon RE-Kameras benutzten eine Modifikation des Exakta-Bajonetts.
Die Verriegelung ist Exakta-typisch, jedoch gibt es zusätzliche Pins zur Datenübertragung.
The Topcon RE cameras used a modification of the Exakta bayonet.
The locking is typical for Exakta, but there are additional pins for data transmission.
Typischerweise passen die meisten erhältlichen Exakta-Adapter problemlos (z.B. Exakta auf Sony E-Mount). Lediglich bei den extrem flachen Adaptern wie z.B. Exakta auf Canon EF kann es Probleme geben, hier können die zusätzlichen Pins das Ansetzen verhindern.
Ich adaptiere die Topcon-Objektive mittels eines von Hans-Jürgen Diener gebauten Helicoid-Adapters. Dieser besteht aus einem abgedrehten handelsüblichen Exakta-Adapter, der mit einem zusätzlichen M42-Helicoid verheiratet wurde und einem dünnen M42 auf Sony-E-Mount-Rückteil.
Ihr seht diesen Adapter hier neben dem Objektiv - einmal in unendlich-Einstellung und einmal mit dem möglichen zusätzlichen Auszug in den Nahbereich:
Typically, most available Exakta adapters fit without any problems (e.g. Exakta to Sony E-Mount). Problems can only arise with the extremely flat adapters such as Exakta to Canon EF, where the additional pins can prevent attachment.
I adapt the Topcon lenses using a helicoid adapter built by Hans-Jürgen Diener. This consists of a commercially available Exakta adapter that was shortened with a lathe and married to an additional M42 helicoid and a thin M42 on a Sony E-mount back.
You can see this adapter here next to the lens - once in infinity setting and once with the possible additional extension into the close range:
Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras aus:
And this is what the lens looks like when fully adapted to one of the test cameras:
Die Kombination aus Objektiv, Adapter und Kamera ist in der Länge vergleichbar mit den lichtstarken Normalobjektiven der anderen etablierten Hersteller, aber deutlich dicker im Umfang als bei vergleichbaren f1.8-Objektiven. Topcon hat hier bei beiden neuen 50mm-Objektiven wohl die gleiche Fassung benutzt (dies war wohl dem neuen GN-System geschuldet), wodurch das 50mm f1.8 riesig für ein Objektiv dieser Lichtstärke ausfällt.
Das Objektiv selbst hat die 5 Jahrzehnte sehr gut überdauert und sieht fast "wie neu" aus,
auch die Fokussierung läuft noch seidenweich und der Blendenring klackt satt in seine Positionen.
Kameras für die Bilder dieses Tests waren die Sony Alpha 7III (Kleinbildformat, 24MP) und die Sony Alpha 7RIII (Kleinbildformat, 42MP).
Die analytischen Bilder zur Bildschärfe sind alle mit der Sony Alpha 7RIII entstanden.
Die jeweils verwendete Kamera steht in den Bildunterschriften.
Alle Bilder sind als raw aufgenommen worden und wurden in Lightroom entwickelt.
Besonders freue ich mich, dass mir Dr. Kolio Raltchev auch für diesen Test analoges Bildmaterial zur Verfügung gestellt hat, das den Test enorm bereichert!
The combination of lens, adapter and camera is comparable in length to the fast normal lenses from other established manufacturers, but significantly thicker than comparable f1.8 lenses. Topcon probably used the same barrel for both new 50mm lenses (this was probably due to the new GN system), which means that the 50mm f1.8 is huge for a lens of this speed.
The lens itself has survived the 5 decades very well and looks almost "like new",
Focusing is also silky smooth and the aperture ring clicks into place.
The cameras for the images in this test were the Sony Alpha 7III (35mm format, 24MP) and the Sony Alpha 7RIII (35mm format, 42MP).
The analytical images for image sharpness were all taken with the Sony Alpha 7RIII.
The camera used is stated in the captions.
All images were taken in raw format and developed in Lightroom.
I am particularly pleased that Dr. Kolio Raltchev also provided analogue image material for this review, which enriches the test enormously!
Ich habe eine Bildreihe zur Bewertung der Schärfe für euch angefertigt, bei der sowohl das Bildzentrum als auch die Bildecke in einer Schärfeebene liegen.
Fokuspunkt war die Markise des Hauses links der nach oben führenden Straße.
Das Haus in der rechten oberen Bildecke liegt auf der gleichen Höhe und somit in der gleichen Schärfeebene.
Die Blendenreihe zeigt die Werte f1.8 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11
I have created a series of images for you to evaluate sharpness, in which both the center and the corner of the image are in the same sharpness plane.
The focal point was the awning of the house to the left of the street leading up.
The house in the top right corner of the picture is at the same height and therefore in the same plane of focus.
The aperture row shows the values f1.8 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11
Die vom Objektiv verursachte Vignettierung ist bei Offenblende deutlich.
Bis f2.8 wird sie schon deutlich gemildert,
aber erst bei f4 ist sie unkritisch.
Als nächstes folgen 100%-Vergrößerungen aus der Bildmitte vom Fokuspunkt,
in der gleichen Reihenfolge wie oben:
The vignetting caused by the lens is clear when the aperture is wide open.
Up to f2.8 it is significantly reduced,
but it is only uncritical at f4.
Next are 100% enlargements from the center of the image from the focus point,
in the same order as above:
Bei f1.8 ist die Schärfe in der Bildmitte auf gutem bis sehr gutem Niveau, die Kontraste sind noch stark steigerungsfähig und der leichte Glow der sphärischen Aberration ist unübersehbar.
Bei f2.8 steigert sich die Schärfe sichtbar auf sehr gutes Niveau, aber die Kontraste sind noch etwas steigerungsfähig.
Ab f4 bis f8 ist die Schärfe ausgezeichnet, auch die Kontraste sind dann voll da.
Bei f11 macht sich die Beugung bemerkbar und die Schärfe verschlechtert sich wieder.
At f1.8, the sharpness in the center of the image is at a good to very good level, the contrast can still be greatly improved and the slight glow of the spherical aberration is unmistakable.
At f2.8 the sharpness visibly increases to a very good level, but the contrast can still be improved somewhat.
From f4 to f8 the sharpness is excellent and the contrast is also there.
At f11 the diffraction becomes noticeable and the sharpness deteriorates again.
In der Bildecke ist die Bewertung leicht anders.
Bei f1.8 überlagern die Vignette und die sphärische Aberration noch total die nur mäßige Grundschärfe.
Bei f2.8 verringert sich eigentlich nur die Vignette.
Bei f4 sind Vignette sowie Glow verschwunden und die Schärfe verbessert deutlich auf gutes Niveau.
Bei f5.6 gibt es nochmal einen deutlichen Schritt in der Schärfeleistung auf sehr gutes Niveau und die Kontraste sind voll da.
Bei f8 sind Schärfe und Kontraste auf ausgezeichnetem Niveau angekommen.
Bei f11 ist von der Beugung in der Ecke nichts zu bemerken und die Schärfe bleibt auf gleichem Niveau wie bei f8.
Bei allen Vergrößerungen aus der Ecke sind minimale Spuren von lateralen chromatischen Aberrationen zu erkennen, z.B. an den Fensterrahmen.
Zusammenfassend kann man sagen:
Bereits bei Offenblende f1.8 ist das Objektiv im erweiterten Bildzentrum sehr scharf, ab f2.8 hervorragend.
Randscharf ist es ab f4,
für perfekt scharfe Ecken muss man bis auf f5.6 oder f8 abblenden.
In the corner of the picture the rating is slightly different.
At f1.8, the vignette and spherical aberration completely overshadow the only moderate basic sharpness.
At f2.8 the only thing that actually changes is the decreasing of the vignette.
At f4, the vignette and glow have disappeared and the sharpness improves significantly to a good level.
At f5.6 there is another clear step up in sharpness to a very good level and the contrasts are there.
At f8, sharpness and contrast are at an excellent level.
At f11 there is no noticeable diffraction in the corner and the sharpness remains at the same level as at f8.
With all enlargements from the corner, minimal traces of lateral chromatic aberrations can be seen, for example on the window frames.
Summary:
Even at f1.8 the lens is very sharp in the extended image center, and excellent from f2.8 onwards.
It is sharp at the edges from f4 onwards,
For perfectly sharp corners you have to stop down to f5.6 or f8.
Ein toller, sonniger Sommertag mit Temperaturen weit über 30 Grad Celsius-
ideal zum "Waldbaden". Die "Ruhbachtal-Runde" bietet hierzu eine tolle Gelegenheit.
Entlang des Ruhbaches kommt man auch zu einigen Weihern - nur eines darf an solchen Tagen nicht zuhause bleiben: Die Sonnenbrille....
Das Topcor GN macht hier einen tollen Job. Es ist hervorragend für Detailaufnahmen aller Art zu gebrauchen.
A great, sunny summer day with temperatures well over 30 degrees celsius -
ideal for “forest bathing”. The “Ruhbachtal Round” offers a great opportunity to do this.
Along the Ruhbach you also come to a few ponds - there's only one thing you shouldn't leave at home on days like this: your sunglasses...
The Topcor GN does a great job here. It is ideal for all kinds of details shots.
Wenn es um das Bokeh geht, gibt es immer sehr viele gegensätzliche Meinungen,
denn ob einem das Hintergrundrendering eines Objektives gefällt oder nicht, ist halt Geschmackssache.
Der Eine möchte alles butterweich aufgelöst haben, der Andere mag es busy mit viel Outlining und Strukturen und/oder Swirl (und natürlich gibt es ganz viel zwischen diesen Extremen in der Mitte)...
In meinen Augen ist das Topcor RE GN 50mm f1.8 ein Vertreter dieser Mitte.
Durch die hohe Lichtstärke bietet es natürlich "viel" Unschärfe und kann durchaus sehr weich rendern, es bleiben jedoch immer Restdetails in der Unschärfe erhalten. Vor allem sind die Highlights immer sehr deutlich sichtbar begrenzt, wodurch es sich in den meisten Situationen nicht als "Weichzeichner" erweist. Mir persönlich gefällt das, aber hier kann man natürlich gerne auch anderer Meinung sein.
Die folgende Reihe zeigt die Entwicklung der Hintergrundunschärfe beim Abblenden.
Der Fokus lag auf der unteren Schraube rechts im Bild, Distanz zu dieser war unter einem Meter.
Die Blendenwerte sind f1.8 - f2.8 - f4 - f5.6 -f8
When it comes to bokeh, there are always a lot of conflicting opinions,
Because whether you like the background rendering of a lens or not is just a matter of taste.
Some people want everything to be resolved as smooth as butter, others like it busy with a lot of outlining and structures and/or swirl (and of course there is a lot in the middle between these extremes)...
In my opinion, the Topcor RE GN 50mm f1.8 is a representative of this middle ground.
Due to the high light intensity, it naturally offers "a lot" of blur and can render very softly, but residual details are always retained in the blur. Above all, the highlights are always very clearly visible, which means that it does not turn out to be a "soft painter" in most situations. I personally like it, but of course you can have a different opinion here.
The following series shows the evolution of background blur when stopping down.
The focus was on the bottom screw on the right of the picture, the distance to it was less than one meter.
The aperture values are f1.8 - f2.8 - f4 - f5.6 -f8
Im Nahbereich rendert das Topcor meist sehr weich und harmonisch.
Die Highlights werden zwar zu Catseyes zu den Ecken und Rändern hin, dieser Effekt ist aber nicht betont. Je nach Distanz zum Hintergrund gibt es auch einen sichtbaren Swirl.
Die Schärfe auf diese kurzen Distanzen ist am Fokuspunkt sehr gut.
At close range, the Topcor usually renders very softly and harmoniously.
Although the highlights become catseyes towards the corners and edges, this effect is not emphasized. Depending on the distance to the background, there is also a visible swirl.
The sharpness at these short distances is very good at the focus point.
Hier eine 3er-Reihe vom gleichen Standpunkt aus.
Der Fokus rückt hierbei immer näher zur Kamera.
Man kann gut sehen, um wie viel weicher und unstrukturierter der Hintergrund wiedergegeben wird wenn die Fokusdistanz sich verkürzt:
Here is a series of 3 from the same point of view.
The focus moves closer and closer to the camera.
You can clearly see how much softer and less structured the background is when the focus distance is shortened:
Hier ist auf insgesamt noch kürzere Distanz der gleiche Effekt zu beobachten (hier unter Einsatz des zusätzlichen Helicoid-Adapters):
The same effect can be observed at an even shorter distance (here using the additional helicoid adapter):
Es folgt ein Beispielpaar auf mittlere Nahdistanz, einmal mit Fokus auf den Blättern links im Vordergrund und einmal am gegenüberliegenden Weiherrand. Sowohl Vordergrund- als auch Hintergrundbokeh sind sich sehr ähnlich - es gibt immer sichtbare Reststrukturen.
Below is an example pair from a medium close distance, once with a focus on the leaves in the left foreground and once on the opposite edge of the pond. Both foreground and background bokeh are very similar - there are always visible residual structures.
Im Nahbereich gefällt mir grundsätzlich die Darstellung der Hintergründe bei f2.8 am Besten.
Es gibt zwar etwas weniger Unschärfe, diese ist aber deutlich harmonischer.
Das große ABER ist allerdings die sichtbar sechseckige Blendenform, sobald es Highlights gibt.
At close range, I generally like the display of the backgrounds at f2.8 best.
There is a little less blur, but it is much more harmonious.
The big BUT, however, is the visibly hexagonal aperture shape as soon as there are highlights.
Auf mittlere und weitere Distanz ist das Rendering des Topcor RE GN 50mm f1.8 bei Offenblende eher der nervöseren Fraktion zuzuordnen.
Gerade feine Hintergrundstrukturen werden dann nervös und "grisselig".
At medium and further distances, the open-aperture-rendering of the Topcor RE GN 50mm f1.8 is more nervous.
Fine background structures in particular then become nervous and “gritty”.
Hier habe ich noch eine 3er-Serie bei Offenblende auf mittlere und weite Fokusdistanz für euch.
Der Fokus wandert hierbei vom linken blühenden Strauch über den zweiten Strauch zur Blechgarage im Hintergrund.
Here I have another 3 series for you with the aperture open at medium and wide focus distances.
The focus moves from the flowering bush on the left to the second bush to the metal garage in the background.
Die letzte Viererreihe ist eine Blendenreihe auf mittlere Fokusdistanz,
Fokus lag auf den roten Blättern leicht rechts der Bildmitte.
The last row of four is a series of apertures values at medium focus distance,
The focus was on the red leaves slightly to the right of the center of the image.
Wie bereits bei vielen anderen Objektivvorstellungen hat mein Fotokollege Dr. Kolio Raltchev auch dieses Mal viele analoge Bilder auf unterschiedlichem Filmmaterial beigesteuert.
Diese kleine zartfarbige Frühlingsserie entstand mit der Topcon Super DM und dem RE GN Topcor 50mm f1.8 auf abgelaufenem Kodak Color Plus 200 ASA-Film (belichtet wie 100 ASA).
As with many other lens reviews, my photo colleague Dr. Kolio Raltchev contributed this time too many analog pictures on different film material.
This small, delicately colored spring series was created with the Topcon Super DM and the RE GN Topcor 50mm f1.8 on expired Kodak Color Plus 200 ASA film (exposed like 100 ASA).
Die folgende Reihe aus 3 Bildern zeigt das Bokeh und vor allem das Highlight-Rendering des Objektives sehr gut.
Das erste Bild ist bei Offenblende f1.8 aufgenommen, der Fokus lag etwas rechts der Bildmitte. Die Hintergrundhighlights sind in der Bildmtte rund und zum Rand hin werden sie zu Catseyes.
Das zweite Bild mit gleicher Fokussetzung ist bei f2.8. Hier sieht man sofort deutlich die Blendenform in den sechseckigen Highlights.
Beim dritten Bild (ebenfalls f2.8) mit Fokus im Nahbereich wird dies nochmal deutlicher.
The following series of 3 images shows the bokeh and especially the highlight rendering of the lens very well.
The first image was taken at f1.8 with the focus slightly to the right of the center of the image. The background highlights are round in the center of the image and become catseyes towards the edge.
The second image with the same focus is at f2.8. Here you can immediately clearly see the shape of the aperture in the hexagonal highlights.
This becomes even clearer in the third image (also f2.8) with a close-up focus.
Das Objektiv verzeichnet tonnenförmig,
für ein Normalobjektiv in durchaus stärkerem Ausmaß.
Die Verzeichnung ist uniform und wäre bei Bedarf komplett zu entfernen im Raw-Konverter.
The lens' distortion is barrel-shaped,
for a normal lens to a greater extent.
The distortion is uniform and could be completely removed in the raw converter if necessary.
Wie man an vielen der Beispielbilder in diesem Test sehen kann, rendert das Objektiv bei passendem Winkel sehr "schöne", gesättigte Flares - und ich habe sie auch ganz oft extra für die Aufnahmen gesucht und provoziert. Eine Frühlings-Vorabend-Runde "um den Block" brachte mir viele schöne, bunte Motive.
As you can see from many of the example images in this test, the lens renders very "nice", saturated flares at the right angle - and I often looked for and provoked them specifically for the shots. A spring eve walk around the block brought me lots of beautiful, colorful motifs:
Aus dieser Serie noch ein Fokuspaar auf leicht unterschiedliche Fokusdistanz - wie man sieht, werden die Hintergrundhighlights deutlich größer, je näher der Fokus sitzt.
Another focus pair from this series at slightly different focus distances - as you can see, the background highlights become significantly larger the closer the focus is.
Auch ich habe im vergangenen Sommer eine "Testrolle" Film mit einer gebraucht "neu" erworbenen Topcon RE 300-Kamera belichtet, um zu sehen ob die Kamera funktioniert und korrekt belichtet. Die gute Nachricht ist, alles funktioniert, wie es soll - bis auf die Lichtdichtungen, die ich leider erneuern muss. Film war meine letzte Patrone Kodak BW 400CN, einem Schwarz-Weiß-Film, der im C41-Prozeß entwickelt wird.
Last summer I also exposed a "test roll" of film with a used "new" Topcon RE 300 camera I bought to see whether the camera works and exposes correctly. The good news is, everything works as it should - except for the light seals, which unfortunately I have to replace. Film was my last cartridge Kodak BW 400CN, a black and white film developed using the C41 process.
Auf Farbfehler ist das RE GN Topcor 50mm f1.8 recht gut korrigiert.
Wie in den Bildern zur Beurteilung der Bildschärfe bereits gesagt und gezeigt gibt es ganz leichte laterale chromatische Aberrationen, die aber per 1-Click-Lösung in der Bildbearbeitung entfernt werden können .
Durchaus überraschend ist für mich aber die meist gute Korrektur auf longitudinale chromatische Aberrationen. Natürlich findet man Spuren davon in Vergrößerungen - jedoch selten sind diese in Gesamtbildern auffällig, wie auch das folgende Testbild mit Vergrößerungen von vor und hinter der Schärfeebene zeigt:
The RE GN Topcor 50mm f1.8 is quite well corrected for chromatic aberrations.
As already said and shown in the images for assessing the image sharpness, there are very slight lateral chromatic aberrations, but these can be removed using a 1-click solution in image editing.
What is quite surprising to me, however, is the mostly good correction for longitudinal chromatic aberrations. Of course, you can find traces in enlargements - but these are rarely noticeable in overall images, as the following test image with enlargements from in front of and behind the focus plane shows:
Im Vordergrund ist kaum etwas an magentafarbenen Farbsäumen zu finden, aber das grüne Bokehfringing im Hintergrund ist durchaus sichtbar.
Dies spiegelt sich auch in Real-World -Bildern so wieder:
There's hardly any magenta fringing to be found in the foreground, but the green bokeh fringing in the background is certainly visible.
This is also reflected in real-world images:
Leichtes grünes Bokeh-Fringing in Höchstkontrast-Situationen ist alles, was es hier negativ zu finden gibt.
Das folgende Beispielbild ist das Worst-Case-Szenario, die Farbfehlerkorrektur kann man also grundsätzlich als sehr ordentlich einordnen.
Slight green bokeh fringing in high contrast situations is all there is to find negative here.
The following example image is the worst case scenario, so the color error correction can generally be classified as good.
Ein heißer Sommertag, an dem man erst in den Abendstunden das Haus verlassen konnte,
führte uns in den Bliesgau auf die Schornwald-Runde und zum Kreuzweg an der Josefskapelle.
Das Topcor RE GN ist neben seiner Stärke bei offenblendigen Detailaufnahmen auch abgeblendet als Landschaftsobjektiv sehr scharf und gut.
A hot summer day when you couldn't leave the house until the evening hours,
took us to the Bliesgau on the Schornwald trail and to the Stations of the Cross at the Joseph-Chapel.
In addition to its strength in open-aperture details shots, the Topcor RE GN is also very sharp and good when stopped down as a landscape lens.
Dr. Kolio Raltchev nimmt uns mit aufs Land in die Nachbarschaft seiner Kindheit. Passend dazu nutzt er das RE GN 50mm f1.8 ganz klassisch analog mit der Topcon Super DM und Kodak Gold 200 Farbnegativ-Film....
Dr. Kolio Raltchev takes us to the countryside, to his childhood neighborhood. He uses the RE GN 50mm f1.8 in the classic analogue way with the Topcon Super DM and Kodak Gold 200 color negative film....
Für "richtige" Portraitaufnahmen habe ich das Topcor RE GN 50mm f1.8 bisher noch nicht genutzt -
aber das ein oder andere People-Bild meiner Familie oder von Freunden habe ich schon damit gemacht.
Das Objektiv ist erwartungsgemäß am Fokuspunkt sehr scharf, egal ob auf Ganz- oder Halbkörperdistanz und egal wo im Bild der Schärfepunkt liegen soll.
Das Rendering ist markant - auf Halbkörperdistanz noch relativ weich, wird das Bokeh bei Ganzkörper-Aufnahmen schon nervöser.
I haven't used the Topcor RE GN 50mm f1.8 for "real" portrait shots yet -
But I've already taken one or two people pictures of my family or friends with it.
As expected, the lens is very sharp at the focus point, whether at full or half body distance and no matter where in the image the focus point should be.
The rendering is striking - still relatively soft at half-body distance, the bokeh becomes more nervous in full-body shots.
Diese beiden (stärker bearbeiteten) Portraits gefallen mir sehr gut und das zweite Bild zeigt schön,
wie man den Flare bewusst als Gegenpunkt im Bild einbauen kann.
I really like these two (more heavily edited) portraits and the second picture shows nicely,
how you can consciously incorporate the flare as a counterpoint in the image.
Und mit der letzten Aufnahme sind wir schon voll im Thema...
Das Topcor ist im Gegenlicht Flare-anfällig.
Bei Offenblende gibt es mit der Sonne im Bildfeld gerne einen mittleren Kontrasteinbruch.
Besonders auffällig ist ein der Sonnenposition gegenüberliegender bunter Flare-Ball.
Hier habe ich zur Demonstration vom gleichen Standpunkt aus immer weiter in Richtung Sonne geschwenkt:
And with the last shown picture we are already fully into the topic...
The Topcor is prone to flare in backlight.
When the aperture is open, there is often a medium dip in contrast with the sun in the image field.
A colorful flare ball opposite the position of the sun is particularly noticeable.
To demonstrate this, I panned further and further towards the sun from the same vantage point:
Hier habe ich beim ersten Bild die Sonne mittig gesetzt - es bildet sich nur eine leichte Regenbogen-Reflektion.
Wenn man von dort aus dann seitlich verschwenkt, ergibt sich der Flare-Blob gegenüberliegend:
Here I placed the sun in the middle in the first picture - only a slight rainbow reflection is formed.
If you then pan sideways from there, the flare blob appears opposite:
Hier zur letzten Demonstration dieses Phänomens immer weiter in Richtung Sonne geschwenkt:
Here, for the final demonstration of this phenomenon, panned further and further towards the sun:
Einen Sonnenstern bekommt man nur relativ schwer mit dem Topcor.
Auf f11 abgeblendet ist dieser 6-strahlig und nur mäßig definiert.
Auch hier hat man gegenüberliegend einen kleinen Flare-Blob, er ist aber kaum der Rede wert.
It's relatively difficult to get a sun star with the Topcor.
Stopped down to f11, this is 6-beam and only moderately defined.
Here too there is a small flare blob opposite, but it is hardly worth mentioning.
Insgesamt ist das RE GN Topcor 50mm f1.8 ein im Gegenlicht mit Vorsicht zu genießendes Objektiv.
Man muss schon bei der Komposition auf Flares und Blobs achten.
(Sehr subjektiv: Ich liebe die Flares dieses Objektives. ich finde sie sehr schön und habe sie ganz oft bewusst gesucht, um sie ins Bild einzubauen....)
Overall, the RE GN Topcor 50mm f1.8 is a lens that should be used with caution when used against the light.
You have to pay attention to flares and blobs when composing.
(Very subjective: I love the flares of this lens. I find them very beautiful and have often consciously looked for them in order to incorporate them into the image...)
Das Tokyo Kogaku RE GN Topcor 50mm f1.8 ist ein in der allgemeinen Wahrnehmung weit hinter seinem Vorgänger, dem sehr guten RE Auto-Topcor 58mm f1.8 zurückstehendes Objektiv.
Dies liegt vor allem daran, dass es erst auf den Markt kam, als das Topcon-System für die professionellen Anwender "schon tot war". Dabei steht es seinem Vorgänger in nichts nach und brachte endlich die herbeigesehnte Brennweitenverkürzung von 58mm auf 50mm für das Normalobjektiv.
Hier einige objektive Beobachtungen :
Die Schärfeleistung ist für ein 50 Jahre altes Objektiv wirklich gut.
Bei Offenblende ist die Schärfe im Bildzentrum gut, ab f2.8 ausgezeichnet.
Randscharf ist es ab f4, für sehr scharfe Bildecken muss man auf f5.6 abblenden
Bei f8 ist es hervorragend über das komplette Bild.
Es ist gut auf Farbfehler korrigiert,
die tonnenförmige Verzeichnung ist (heutzutage) ebenfalls kein größeres Problem.
Größter Schwachpunkt ist die Gegenlichtanfälligkeit - in diesem Kapitel natürlich weit entfernt von den Fähigkeiten heutiger Objektive.
Subjektiv kann ich für mich folgendes hinzufügen:
Ich mag das zwar scharfe, aber von Glow überlagerte Offenblende-Rendering sehr.
Das Bokeh ist sehr charakteristisch und ab mittleren Motivdistanzen alles andere als neutral - aber mir persönlich gefällt das gut (ymmv....).
Ein sehr lohnendes und durchaus erschwingliches 50mm-Objektiv, das in meinen Augen auch aus dem "Normalobjektiv-Dschungel" positiv heraussticht.
Zum Abschluss meines Tests freue ich mich wie immer auf eure Meinungen und Kommentare unterhalb der abschließenden Bildergalerie!
The Tokyo Kogaku RE GN Topcor 50mm f1.8 is generally perceived to be far behind its predecessor, the very good RE Auto-Topcor 58mm f1.8.
This is mainly because it only came onto the market when the Topcon system was "already dead" for professional users. It is in no way inferior to its predecessor and finally brought the longed-for focal length reduction from 58mm to 50mm for the normal lens.
Here are some objective observations:
The sharpness performance is really good for a 50 year old lens.
When the aperture is wide open, the sharpness in the center of the image is good, and excellent from f2.8 onwards.
The edges are sharp from f4, but for very sharp corners you have to stop down to f5.6
At f8 it is excellent across the entire image.
It is well corrected for color errors,
Barrel distortion is also not a major problem (these days).
The biggest weak point is the susceptibility to backlight - in this chapter it is, of course, far away from the capabilities of today's lenses.
Subjectively I can add the following for myself:
I really like the open aperture rendering, which is sharp but overlaid by glow.
The bokeh is very characteristic and is anything but neutral from medium distances to the subject - but I personally like it (ymmv...).
A very worthwhile and quite affordable 50mm lens that, in my opinion, stands out positively from the "normal lens jungle".
At the end of my test, I look forward, as always, to your opinions and comments below the final picture gallery!
Andere Objektivtests im Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor-System:
Other lens reviews of the Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor-System:
- Tokyo Kokaku RE Auto-Topcor 20mm f4
- Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 25mm f3.5
- Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 35mm f2.8
- Tokyo Kogaku RE GN Topcor M 50mm f1.4
- Tokyo Kogaku RE Auto Topcor 58mm f1.4
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CanRoda (Montag, 15 April 2024 19:32)
Wieder eine spannende Vorstellung dieses Topcor 50mm f1,8 !
Was mich am meisten erstaunt hat, ist wie die Auflösung in der Bildecke von Blende 2,8 bei Änderung auf f 4,0 sprunghaft ansteigt. Das habe ich so noch nicht gesehen.
Besten Dank für die zahlreichen Bilder.
Grüße Ulrich
Nikolaus Burgard (Autor) (Dienstag, 16 April 2024 08:44)
Hallo Ulrich,
Dieser Auflösungssprung in der Bildecke ist wirklich beeindruckend.
Aber auch sonst ist das RE GN 50mm f1.8 ein sehr gutes, ausgewogenes Objektiv.
Viele Grüße