Tokyo Kogaku                                         RE Auto-Topcor 20mm f4

Deutsche Textversion / 

English Translation (sorry for errors, no native english speaker)

 

Bei uns hier in Europa führen die Kameras und Objektive von Tokyo Kogaku (Topcon) eher ein Schattendasein und blieben weitgehend unbekannt.

 

Dies ist insoweit erstaunlich, da die Innovationskraft und Fertigungsqualität allerhöchsten Ansprüchen genügte (unter anderem wählte die US-Navy die Topcon-Kameras und Objektive nach einem ausgiebigen Vergleich mit den zeitgenössischen Nikon-Produkten zur Verwendung aus - aufgrund der besseren optischen Qualitäten und der robusteren Verarbeitung).

Vor allem die 1962 auf der Photokina erschienene Topcon RE Super war ein Meilenstein des Kamerabaus, denn sie war die erste Kamera mit TTL (Trough the lens)-Belichtungsmessung.

 

Auch die komplette RE Auto-Topcor-Objektivlinie war zu ihrer Zeit "top notch". Vom Weitwinkel bis zum Super-Teleobjektiv waren alle Brennweiten vorhanden, und dies in hervorragender Verarbeitung und optisch zu ihrer Zeit absolute Spitzenklasse.

 

Aus dieser Objektivlinie möchte ich hier das

 

Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 20mm f4

 

ausgiebig vorstellen.

 

Dieses 20mm-Ultraweitwinkel ist eines der ersten korrigierten extremen Weitwinkel-Objektive überhaupt und war zusammen mit dem RE Auto-Topcor 85mm f1.8 in den Jahren 1969/70 das letzte "Lebenszeichen" der Objektiventwicklung bei Tokyo Kogaku - und was für eines.

 

Einige technische Daten:

 

- Länge: 45mm

- Gewicht: 215g

- Optisches System: 8 Linsen in 6 Gruppen

- Blende: von f4 bis f22 mit Clicks in halben Blendenstufen, 6 Blendenlamellen

- Naheinstellgrenze: 30cm

- Frontgewindedurchmesser: 62mm - es gibt eine spezielle Gegenlichtblende mit Aufnahme für proprietäre "Series 9"- Filter

- Erscheinungsjahr: 1969/70

 

 

Und so sieht das gute Stück aus:

 

 

Here in Europe, the cameras and lenses from  Tokyo Kogaku (Topcon) lead  a rather shadowy existence and remain largely unknown.

 

This is astonishing, as the innovative strength and manufacturing quality met the highest standards (among other things, the US Navy selected the Topcon cameras and lenses for use after an extensive comparison with contemporary Nikon products - due to their better optical qualities and more robust workmanship ).

Above all, the Topcon RE Super, which was released at Photokina in 1962, was a milestone in camera construction because it was the first camera with TTL (through the lens) exposure metering.

 

The entire RE Auto-Topcor lens line was also “top notch” in its day. From wide angle to super telephoto lenses, all focal lengths were available, with excellent workmanship and optically absolutely top class for their time.

 

From this line of lenses, I want to introduce the

 

Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 20mm f4

 

to you extensively.

 

This 20mm ultra wide angle is one of the first corrected extreme wide angle lenses ever and, together with the RE Auto-Topcor 85mm f1.8 in 1969/70, was the last "sign of life" in lens development at Tokyo Kogaku - and what a thing.

 

Some technical data:

 

- Length: 45mm

- Weight: 215g

- Optical system: 8 lenses in 6 groups

- Aperture: from f4 to f22 with half-stop clicks, 6 aperture blades

- Closest focusing distance: 30cm

- Front thread diameter: 62mm - there is a special lens hood with a holder for proprietary "Series 9" filters

- Year of publication: 1969/70

 

 

And this is what the good piece looks like:

 

 

 

Die Topcon RE-Kameras benutzten eine Modifikation des Exakta-Bajonetts.

Die Verriegelung ist Exakta-typisch, jedoch gibt es zusätzliche Pins zur Datenübertragung.

 

The Topcon RE cameras used a modification of the Exakta bayonet.

The locking is typical for Exakta, but there are additional pins for data transmission.

 

 

Zum Objektiv gibt es eine passende Streulichtblende, die mit einer Schraube, die auf einen Anzugsring wirkt, befestigt wird. Sie trägt nicht viel auf, ist aber aus meiner Erfahrung heraus recht wirkungsvoll. Mittels dieser Streulichtblende können auch proprietäre "Series IX"-Filter genutzt werden.

 

Typischerweise passen die meisten erhältlichen Exakta-Adapter problemlos (z.B. Exakta auf Sony E-Mount). Lediglich bei den extrem flachen Adaptern wie z.B. Exakta auf Canon EF kann es Probleme geben, hier können die zusätzlichen Pins das Ansetzen verhindern.

 

Ich adaptiere das Objektiv mittels eines  handelsüblichen Exakta-Adapters auf Sony-E-Mount:

 

There is a matching lens hood for the lens, which is attached with a screw that acts on a tightening ring. It's not very bulky, but from my experience it's quite effective. Using this lens hood, proprietary “Series IX” filters can also be used.

 

Typically, most available Exakta adapters fit without any problems (e.g. Exakta to Sony E-Mount). Problems can only arise with the extremely flat adapters such as Exakta to Canon EF, where the additional pins can prevent attachment.

 

I adapt the lens to Sony E-Mount using a commercially available Exakta adapter:

 

 

 

Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras aus:

 

And this is what the lens looks like when fully adapted to one of the test cameras:

 

 

Die Kombination aus Objektiv, Adapter und Kamera bleibt für ein Ultraweitwinkel sehr kompakt und ist nicht frontlastig.

 

Das Objektiv selbst hat die über 5 Jahrzehnte sehr gut überdauert und sieht fast "wie neu" aus,

auch die Fokussierung läuft noch seidenweich und der Blendenring klackt satt in seine Positionen.

 

Kameras für die Bilder dieses Tests waren die Sony Alpha 7III (Kleinbildformat, 24MP) und die Sony Alpha 7RIII (Kleinbildformat, 42MP).

Die analytischen Bilder zur Bildschärfe  sind alle mit der Sony Alpha 7RIII entstanden.

Die jeweils verwendete Kamera steht in den Bildunterschriften.

 

The combination of lens, adapter and camera remains very compact for an ultra wide angle and is not front-heavy.

 

The lens itself has withstood over 5 decades very well and looks almost "like new",

Focusing is also silky smooth and the aperture ring clicks into place.

 

The cameras for the images in this test were the Sony Alpha 7III (35mm format, 24MP) and the Sony Alpha 7RIII (35mm format, 42MP).

The analytical images for image sharpness were all taken with the Sony Alpha 7RIII.

The camera used is stated in the captions.

 

 

Bildschärfe / Sharpness

Wie in den meisten meiner Tests beginne ich direkt mit dem für viele wichtigsten Kriterium :

Der Bildschärfe.

Hierzu habe ich ein Testmotiv gewählt, bei dem sowohl der gewählte Fokuspunkt im Bildzentrum (das Haus in der vorderen Reihe links der nach oben führenden Straße) als auch die rechte obere Bildecke in einer Fokusebene liegen.

 

Man sieht die auf dem Blendenring aufgedruckten Blendenstufen in der Reihenfolge 

f4 - f5.6 - f8 - f11 - f16:

 

As in most of my tests, I start directly with what many consider to be the most important criterion:

The sharpness of the image.

To do this, I chose a test motif in which both the selected focus point in the center of the image (the house in the front row to the left of the street leading up) and the upper right corner of the image lie in one focal plane.

 

You can see the aperture levels printed on the aperture ring in order 

f4 - f5.6 - f8 - f11 - f16:

 

 

 

Direkt ersichtlich in den Gesamtbildern ist die starke Vignettierung bei Offenblende f4, die Bildecken sind stark abgedunkelt.

Bei f5.6 gibt es hier bereits eine sehr deutliche Verbesserung, aber erst bei f8 ist die Vignette unauffällig.

 

Zur genauen Schärfebeurteilung habe ich 100%-Vergrößerungen am Fokuspunkt in der Bildmitte erstellt:

 

The strong vignetting at open aperture f4 is immediately visible in the overall images; the corners of the image are heavily darkened.

At f5.6 there is already a very clear improvement, but it is only at f8 that the vignette is inconspicuous.

 

To accurately assess sharpness, I created 100% enlargements at the focus point in the center of the image:

 

 

 

Bei f4 ist die Schärfe in der Bildmitte auf gutem Niveau, die Kontraste sind noch steigerungsfähig.

Ab f5.6 erreicht die Schärfe einen sehr gutes Niveau.

Bei f8 und f11 ist die Schärfe ausgezeichnet, auch die Kontraste sind dann voll da.

Bei f16 macht sich die Beugung leicht bemerkbar.

 

 

At f4, the sharpness in the center of the image is at a good level, the contrast can still be improved.

From f5.6 the sharpness reaches a very good level.

At f8 and f11 the sharpness is excellent, and the contrast is also there.

At f16 the diffraction is slightly noticeable.

 

 

 

In der Bildecke sieht die Bewertung folgendermaßen aus:

 

Bei f4 ist die Schärfe in der Ecke auf "es ist was zu erkennen"- Niveau, die Vignette dunkelt aber noch deutlich ab und man findet deutliche Spuren der lateralen chromatischen Aberrationen.

Bei f5.6 steigert sich die Schärfe nur leicht auf ordentliches Niveau, aber die Vignettierung nimmt deutlich ab.

Bei f8 ist die Schärfe gut und f11 ist die Schärfe sehr gut, auch die Kontraste sind dann voll da.

Bei f16 macht sich die Beugung leicht bemerkbar.

 

Zusammenfassend kann man sagen:

Bereits bei Offenblende f4 ist das Objektiv über das ganze Bild ordentlich scharf, ab f8 sehr gut.

Randscharf ist es ab f5.6,

die beste Eckschärfe wird bei f11 erreicht.

In der fotografischen Praxis habe ich bei allen Bildern mit f8 und f11 sehr scharfe Aufnahmen über das komplette Bildfeld erhalten.

 

 

In the corner of the picture the rating looks like this:

 

At f4, the sharpness in the corner is at "something can be seen" level, but the vignette still darkens significantly and you can find clear traces of lateral chromatic aberrations.

At f5.6 the sharpness increases only slightly to a decent level, but the vignetting decreases significantly.

At f8 the sharpness is good and at f11 the sharpness is very good, and the contrast is also there.

At f16 the diffraction is slightly noticeable.

 

Summary, one can say:

Even at f4, the lens is decently sharp across the entire image, and very good from f8 onwards.

It is sharp at the edges from f5.6,

the best corner sharpness is achieved at f11.

In photographic practice, I received very sharp images across the entire image field with all images taken at f8 and f11.

 

 

Bildserie: Mit der Dampflok zum Schloß Moritzburg / Picture series: With the steam train to castle Moritzburg

Der Besuch von Schloß Moritzburg war für uns etwas ganz besonderes, denn es gibt solche Ziele, "wo man schon immer mal hin wollte".

Die Fahrt dorthin machten wir stimmungsvoll mit der "Lößnitzgrundbahn", einer dampfgetriebenen Schmalspurbahn - allein das war schon ein echtes Erlebnis.

Und Schloß Moritzburg ist wirklich so wunderschön, wie alle sagen und wir uns das vorgestellt hatten.

Das Topcor erwies sich hier als idealer Begleiter für die weitwinkligen "Übersichtsaufnahmen".

Scharf, schöne Farben - was will man mehr?

 

The visit to Moritzburg Castle was something very special for us, because there are destinations “where you always wanted to go”.

We took the atmospheric journey there on the "Lößnitzgrundbahn", a steam-powered narrow-gauge railway - that alone was a real experience.

And Moritzburg Castle is really as beautiful as everyone says and as we imagined.

The Topcor proved to be the ideal companion for the wide-angle “overview” shots.

Sharp, beautiful colors - what more could you want?

 

 

Bildserie / Picture Series: Radebeul I

Unseren Herbsturlaub in diesem Jahr verbrachten wir im wunderschönen Radebeul in der "Villa Sorgenfrei", einem herrlich restaurierten alten Weingut - für uns eine 100%-Weiterempfehlung.

Und fotografisch interessant ist der direkt neben Dresden gelegene Ort auch mit seinen Weinbergen und schön erhaltenen alten Häusern.

 

We spent our autumn holiday this year in beautiful Radebeul in the "Villa Sorgenfrei", a wonderfully restored old winery - a 100% recommendation for us.

And the town, which is right next to Dresden, is also interesting to photograph with its vineyards and beautifully preserved old houses.

 

 

Verzeichnung / Distortion

Ein Ultraweitwinkel-Objektiv verzeichnungsfrei zu berechnen, ist auch heute noch eine große Kunst, an der viele Objektivbauer trotz aller modernen Mittel manchmal scheitern.

Und hier haben wir es ja mit einem ganz frühen Vertreter dieser Extrem-Weitwinkel zu tun - und es ist erstaunlich, wie "unauffällig" die selbstverständlich vorhandene Verzeichnung ist.

Hier an dieser "Testwand" sieht man gut, dass sie über den größten Teil des Bildes leicht tonnenförmig ist, und nur in den äußersten Ecken nach außen strebt.

Das für die Fotopraxis Tolle daran  ist: Sie fällt eigentlich nie wirklich störend auf, keines der Bilder in diesem Test ist auf Verzeichnung korrigiert!

 

Calculating an ultra-wide-angle lens without distortion is still a great art today, and one that many lens makers sometimes fail to achieve despite all modern methods.

And here we are dealing with a very early representative of these extreme wide angle angles - and it is astonishing how "unobtrusive" the distortion that is naturally present is.

Here on this "test wall" you can clearly see that it is slightly barrel-shaped over most of the picture, and only leans outwards in the outermost corners.

The great thing about it for photography practice is that it's never really noticeable as a nuisance, none of the images in this test have been corrected for distortion!

 

 

Bildserie / Picure Series: "Warndt-Canyon"

Eine kleine Wanderung führte uns an den sogenannten Warndt-Canyon, die "Carriere de Freyming-Merlebach". Diese ehemalige Sandgrube direkt an der deutsch-französischen Grenze bildet mittlerweile ein mehrere Kilometer großes Biotop und bietet eine spektakuläre Aussicht.

 

A short hike took us to the so-called Warndt Canyon, the “Carriere de Freyming-Merlebach”. This former sand pit right on the German-French border now forms a biotope several kilometers in size and offers a spectacular view.

 

 

Bildserie: "Redener Panorama Weg" / Picture Series: "Reden Panorama Trail"

Der "Redener Panorama Weg" führt entlang des ehemaligen Grubengeländes des Bergwerkes Reden.

Neben den bekannten Wassergärten, die mit dem Grubenwasser gespeist werden, führt er auch hoch hinauf auf die Bergehalde mit spektakulären Aussichten über die Region.

Das Topcor 20mm überzeugt hier sehr mit seiner (abgeblendet auf f8) sehr hohen Schärfe über das komplette Bild und bei den Metallstrukturen mit seiner Verzeichnungs-Armut.

 

The “Redener Panorama Weg” leads along the former mining area of the Reden coal mine.

In addition to the well-known water gardens, which are fed with mine water, it also leads high up to the mountain dump with spectacular views over the region.

The Topcor 20mm is very impressive here with its very high sharpness (stopped down to f8) across the entire image and its lack of distortion in the metal structures.

 

 

Rendering & Bokeh

Mit seiner  Naheinstellgrenze von 30cm macht es einem das Topcor 20mm f4 nicht gerade leicht, "Bokeh" zu erhalten.

Trotzdem habe ich am bekannten Durchgang eine Blendenreihe von f5.6 bis f11 (an der Naheinstellgrenze) erstellt, um euch die Entwicklung der Hintergrundunschärfe beim Abblenden zu zeigen:

 

With its close focusing distance of 30cm, the Topcor 20mm f4 doesn't exactly make it easy to get "bokeh".

Nevertheless, I created an aperture range from f5.6 to f11 (at the closest focusing limit) at the familiar passage to show you the development of the background blur when stopping down:

 

 

 

 

Was man an Unschärfe findet, sieht recht weich und unstrukturiert aus - auch der Schärfe-Unschärfe-Übergang ist sehr harmonisch.

 

Hier noch ein paar Bilder aus dem Nahbereich, die das Hintergrundverhalten auf unterschiedliche Fokusdistanzen etwas beleuchten:

 

What you find in terms of blur looks quite soft and unstructured - the sharpness-blur transition is also very harmonious.

 

Here are a few more pictures from close-up that shed some light on the background behavior at different focus distances:

 

 

Bildserie: Ein grauer Tag in Meißen /           Picture Series: A grey day in Meissen

Begrüßte uns zu Anfang noch ein herrlicher blauer Himmel,

waren bereits nach kurzer Zeit nur noch graue Wolken übrig.

Natürlich kein ideales Wetter für eine Städtetour - aber da muss man dann das Beste daraus machen.

Und das Topcor 20mm ist wirklich eine tolles "Reiseobjektiv".

 

At the beginning we were greeted by a wonderful blue sky,

After a short time only gray clouds remained.

Of course it's not ideal weather for a city tour - but you have to make the most of it.

And the Topcor 20mm is really a great “travel lens”.

 

 

Bildserie von Dr. Kolio Raltchev: Die verlassene Fabrik analog / Picture Series by Dr. Kolio Raltchev: The lost factory on film

Ich freue mich sehr , dass mein Fotokollege Dr. Kolio Raltchev mich auch bei diesem Test wieder mit analogem Material (also Fotos auf Film) so tatkräftig unterstützt.

Die folgende, sehr beeindruckende Serie einer seit Jahren verlassenen Fabrik in Bulgarien hat er mit der Topcon Super DM, dem 20mm f4 auf Fuji Natura 1600-Film aufgenommen:

 

I am very pleased that my photo colleague Dr. Kolio Raltchev once again supported me so actively in this test with analogue material (i.e. photos on film).

He shot the following, very impressive series of a factory in Bulgaria that has been abandoned for years with the Topcon Super DM, the 20mm f4 on Fuji Natura 1600 film:

 

 

Bildserie /Picture Series: Radebeul II

Eine kleine Wanderung durch die Weinberge führte uns zum Bismarckturm, dessen Treppenhaus spektakuläre, sich ständig verändernde Ansichten bot. Auch die Aussicht und der Rückweg über die berühmte Spitzhaustreppe boten ideale Gelegenheiten, das Topcor einzusetzen.

 

A short hike through the vineyards took us to the Bismarck Tower, whose staircase offered spectacular, ever-changing views. The view and the way back up the famous Spitzhaus staircase also offered ideal opportunities to use the Topcor.

 

Farbfehler / Chromatic Aberrations

In diesem Kapitel ist das Topcor 20mm f4 wirklich stark.

Es gibt wie im Schärfekapitel angesprochen Spuren von lateralen chromatischen Aberrationen, die jedoch mit einem Klick per "Häkchen setzen" in der Bildbearbeitung entfernt werden können.

Die schwerer zu korrigierenden longitudinalen chromatischen Aberrationen sind überhaupt kein Thema - ich habe in meinen Bildern keine gefunden:

 

In this chapter the Topcor 20mm f4 is really strong.

As mentioned in the sharpness chapter, there are traces of lateral chromatic aberrations, but these can be removed with one click by “checking the box” in the image processing.

The harder to correct longitudinal chromatic aberrations are not an issue at all - I didn't find any in my images:

 

 

 

Bildserie by Dr. Kolio Raltchev: Die alte Bar / Picture Series by Dr. Kolio Raltchev: The old Bar

Im Heimatort seiner Eltern in Bulgarien hat Dr. Kolio Raltchev diese traditionelle Bar (die heute eine Art Museum ist) ganz stilgerecht auf analogen Fotos festgehalten. Die schwarz-weiss-Fotos sind auf Cinestill XX-Film, die Farbbilder mit dem Fuji Natura 1600-Film aufgenommen worden. Kamera war jeweils die Topcor Super DM.

 

In his parents' hometown in Bulgaria, Dr. Kolio Raltchev captured this traditional bar (which is now a kind of museum) in analogue photos. The black and white photos were taken on Cinestill XX film, the color images were taken on Fuji Natura 1600 film. The camera was the Topcor Super DM.

 

 

Bildserie: Am "Blauen Wunder" im Regen... / Picture Series: "Blue Wonder" on a rainy evening...

Nach einem totoal verregneten Tag in Dresden haben wir am Abend noch das "Blaue Wunder" besucht, die berühmteste Elbe-Brücke der Stadt.

Die Eigenschwingung der Brücke sowie der weiterhin wunderbar prasselnde Regen machten ein Stativ eh unmöglich, also müsst ihr mit den wunderbar rauschenden High-Iso-Fotos klarkommen :-) ....

 

After a completely rainy day in Dresden, in the evening we visited the "Blue Wonder", the most famous Elbe bridge in the city.

The natural vibration of the bridge and the wonderfully pelting rain made a tripod impossible anyway, so you have to deal with the wonderfully grainy high-iso photos :-)....

 

 

Verhalten im Gegenlicht / Flares and Ghosts

Grundsätzlich gilt folgendes:

Wie alle Objektive der RE Auto-Topcor Serie hat auch die Konstruktion des 20mm f4 mittlerweile über 50 Jahre "auf dem Buckel" - und es ist demnach nach heutigen Maßstäben ein gegenlichtempfindliches Objektiv.

 

Ich kann aber auch (nach unzähligen Fotos bei vielen Gelegenheiten) behaupten, dass dies nur sehr selten ein Problem war. Im "Alltag" gibt es mal den einen oder anderen Flare oder Ghost wie in folgenden Bildern:

 

Basically the following applies:

Like all lenses in the RE Auto-Topcor series, the construction of the 20mm f4 is now over 50 years old - and is therefore a backlight-sensitive lens by today's standards.

 

However, I can also say (after taking countless photos on many occasions) that this was only very rarely a problem. In “everyday life” there are some flares or ghosts like in the following pictures:

 

 

 

 

Also durchaus nutzbar, auch direkt gegen die Sonne.

Wenn man es natürlich übertreibt und die Sonne "genau am falschen Platz" steht, kann man auch katastrophale Ergebnisse erreichen - diese muss man aber gezielt "suchen":

 

So it can definitely be used, even directly against the sun.

Of course, if you overdo it and the sun is in "exactly the wrong place", you can also achieve catastrophic results - but you have to "look for" them specifically:

 

 

 

Wie so oft gilt auch hier: Eine leichte Veränderung des Blickwinkels kann die Flares essentiell beeinflussen. Diese Serie von 3 Bildern des gleichen Motives verdeutlicht das:

 

As is often the case here, a slight change in the viewing angle can have a significant impact on the flares. This series of 3 images of the same motif illustrates this:

 

 

 

Mann muss beim Fotografieren im Gegenlicht mit dem Topcor 20mm f4 immer ein wachsames Auge auf Flares und Ghosts haben. Positiv überrascht hat es mich aber mit seiner Standfestigkeit gegenüber Kontrasteinbrüchen bei diffusem Licht - dies ist eigentlich nie vorgekommen.

 

When taking photos in backlight with the Topcor 20mm f4, you always have to keep a close eye on flares and ghosts. However, I was positively surprised by its resistance to contrast drops in diffuse light - this has actually never happened.

 

 

People

Okay, zugegeben:

Personenaufnahmen mit 20mm sind etwas, was ich so gut wie nie mache.

Wenn die Personen nicht im direkten Bildzentrum platziert sind und man auch nur minimal verschwenkt, hat man die schlimmsten "Deformationen".

Aber manchmal bekommt man auch Bilder, bei denen die Menschen schön in eine zeigenswerte Szenerie eingepasst werden.

Dafür möchte ich euch exemplarisch hier auch ein paar Bilder zeigen.

 

Okay, admittedly:

Photographing people with 20mm is something I almost never do.

If the people are not placed in the direct center of the image and you only pan minimally, you have the worst "deformations".

But sometimes you also get pictures in which the people are beautifully integrated into a scenery that are worth showing.

I would like to show you a few pictures here as examples.

 

 

Bildserie: Herbst an der "Bastei" / Picture Series: Autumn at the "Bastei"

Zum Abschluss meines Testes möchte ich euch noch eine größere Bildserie zeigen.

Entstanden ist diese an der Bastei und der Basteibrücke in der sächsischen Schweiz.

Eine spektakuläre Gesteinsformation - und in den bunten Herbstfarben natürlich ungemein fotogen...

Diese Aussichten waren wirklich ein Highlight unseres Herbsturlaubs - und die Leistung des Topcors ist wie immer ohne Fehl und Tadel (wenn man die absichtlich provozierten Flares außer Acht lässt...).

 

At the end of my test I would like to show you a larger series of images.

This was created at the Bastei and the Bastei Bridge in Saxon Switzerland.

A spectacular rock formation - and of course extremely photogenic in the colorful autumn colors...

These views were truly a highlight of our fall vacation - and the Topcor's performance is, as always, impeccable (if you ignore the intentionally provoked flares...).

 

 

Mein Fazit / Conclusion:

Ich liebe es, mit alten Objektiven zu fotografieren.

 

 

Trotzdem habe ich an alten Objektiven über Jahre alles unterhalb von 28mm gemieden. Im Weitwinkelbereich hat die Objektiventwicklung einfach die meisten Fortschritte gemacht in den letzten Jahrzehnten, und frühe Vertreter verlangten von mir zu viele optische Kompromisse.

 

 

Dies hatte sich mit dem RE Auto-Topcor 25mm f3.5 grundlegend geändert, und das Topcor RE Auto-Topcor 20mm f4 ist hier eine weitere Steigerung - sowohl den Bildwinkel, als auch die Leistung betreffend.

 

Es hat das 25mm f3.5 nun schon länger im Weitwinkelbereich als mein "first pick" abgelöst - also als das Objektiv, zu dem ich instinktiv greife wenn ich diese Brennweite brauche und nicht gerade irgendein anderes  Objektiv in diesem Bereich teste oder ausprobiere.

 

Das kann man auch anhand der Vielzahl der Szenarien, die dieser Test zeigt, gut erkennen. Neben den in meinen Augen sehr guten Resultate fühlen sich die Auto-Topcor-Objektive einfach super an, man bedient sie einfach gerne. Soviel als persönlicher "Spoiler" vorab.

 

 

 

Natürlich soll ein solcher Test immer in erster Linie zur objektiven Beurteilung der optischen Leistung dienen. Hier kann man für das RE Auto-Topcor 20mm f4 folgendes zusammenfassen:

 

 

 

Die Bildschärfe ist ab Offenblende im Zentrum gut, bei f5.6 sehr gut und ab f8 ausgezeichnet.

 

Die Bildränder sind bei f8 knackscharf.

 

Bei f11 sind auch die äußersten Bildecken sehr scharf.

 

In der fotografischen Praxis sind alle Bilder bei f8 und f11 sehr scharf über die komplette Diagonale.

 

 

 

Die Vignette ist bei Offenblende deutlich, ab f8 vernachlässigbar.

 

 

 

Die Verzeichnung ist für so ein frühes Extrem-Weitwinkel-Objektiv sehr gut korrigiert. Sie ist in Form eines ganz leichten "Schnurrbartes" da, aber in der Praxis wirklich irrelevant.

 

 

 

Das Bokeh ist für ein Weitwinkelobjektiv gefällig, aber weit weg von neutral und es neigt etwas zur Bubble-Bildung.

 

 

Chromatische Aberrationen sind unproblematisch. Laterale chromatische Aberrationen gibt es in den Randbereichen bei allen Blendenstufen, diese sind jedoch mit einem Click in der Bildbearbeitung restlos entfernt. Die problematischeren longitudinalen chromatischen Aberrationen sind fast nicht vorhanden und in der Praxis bedeutungslos.

 

 

 

Die Gegenlichtempfindlichkeit ist deutlich höher als bei einem modernen Objektiv, jedoch im Alterskontext positiv hervorzuheben. Man muss das Objektiv schon wirklich pushen, um problematische Flares zu erhalten.

 

 

 

Ich finde es erstaunlich, wie gut diese über 50 Jahre alte Konstruktion performt und wie wenige echte Schwächen sie sich dabei erlaubt. Ein wunderbares "Altglas", das wie seine Markenbrüder bei uns in Europa unverdientermaßen immer noch "unter dem Radar" läuft.

Ich kenne kein zeitgenössisches Weitwinkelobjektiv mit ähnlicher Brennweite, das eine so hohe Schärfeleistung über das komplette Bild bietet und auch nur ansatzweise so gut korrigiert auf die übrigen Bildfehler wie Verzeichnung oder Farbfehler ist.

Leider ist dieses Objektiv auch überaus selten zu finden, die mir bekannten Quellen schreiben von einer nur knapp 4-stelligen Anzahl an produzierten Exemplaren, was es als Sammlerstück auch heute noch dementsprechend teuer macht.

 

Ein großes Dankeschön geht an Dr. Kolio Raltchev, der mit seinen tollen Analogfotos auch diesen Test enorm bereichert hat!

 

 

 

 

Wie immer freue ich mich über eure Meinungen und Anmerkungen zu Objektiv und Test unterhalb der nun folgenden, abschließenden Bildergalerie, die aufgrund meiner Vorliebe für das Objektiv etwas ausführlicher als sonst ausfällt....

 

 

I love taking photos with old lenses.

 

 

Nevertheless, I avoided anything smaller than 28mm on old lenses for years. Lens development has simply made the most progress in the wide-angle range in the last few decades, and early representatives required too many optical compromises from me.

 

 This changed fundamentally with the RE Auto-Topcor 25mm f3.5 , and the Topcor RE Auto-Topcor 20mm f4 is a further improvement - both in terms of angle of view and performance.

 

It has long since replaced the 25mm f3.5 as my "first pick" in the wide-angle range - i.e. as the lens that I instinctively reach for when I need this focal length and am not testing or trying out any other lens in this range.

 

This can also be clearly seen from the variety of scenarios shown in this test. In addition to what I consider to be very good results, the Auto Topcor lenses simply feel great and are a joy to use. So much for a personal “spoiler” in advance.

 

 

Of course, such a test should always primarily serve to objectively assess the optical performance. Here you can summarize the following for the RE Auto-Topcor 20mm f4:

 

The image sharpness is good in the center from open aperture, very good at f5.6 and excellent from f8.

The edges of the image are crisp at f8.

At f11, even the outermost corners of the image are very sharp.

In photographic practice, all images at f8 and f11 are very sharp across the entire diagonal.

 

The vignette is clear at wide open aperture, but negligible from f8 onwards.

 

 The distortion is very well corrected for such an early extreme wide-angle lens. It's there in the form of a very slight "moustache", but in practice it's really irrelevant.

 

The bokeh is pleasing for a wide-angle lens, but far from neutral and tends to bubble a bit.

 

Chromatic aberrations are not a problem. There are lateral chromatic aberrations in the edge areas at all aperture levels, but these can be completely removed with one click in the image processing. The more problematic longitudinal chromatic aberrations are almost nonexistent and meaningless in practice.

 

The backlight sensitivity is significantly higher than with a modern lens, but is positive in the age context. You really have to push the lens to get problematic flares.

 

I find it amazing how well this 50-year-old design performs and how few real weaknesses it has. A wonderful “old glass” that, like its brand brothers, undeservedly still runs “under the radar” here in Europe.

I don't know of any  wide-angle lens with a similar focal length of it's age that offers such high sharpness across the entire image and is even remotely as well corrected for other image defects such as distortion or chromatic aberrations.

Unfortunately, this lens is also extremely rare to find; the sources I know of only report  a 1xxx number of copies produced, which makes it correspondingly expensive as a collector's item even today.

 

A big thank you goes to Dr. Kolio Raltchev, who enriched this test enormously with his great analog photos!

 

As always, I look forward to your opinions and comments on the lens and test below the final picture gallery, which is a little more detailed than usual due to my preference for the lens....

 

 

 

Diese Tests von Objektiven mit vergleichbarer Brennweite könnten auch interessant sein:

 

These tests of lenses with comparable focal length might also be interesting:

 

- 7Artisans 9mm f5.6

- 7Artisans 15mm f4

- Leitz / Leica Super-Angulon R 21mm f4

- Olympus OM Zuiko 24mm f2

- Porst WW-Macro X-M 24mm f3.5

- Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor 25mm f3.5

 

 

Andere Objektivtests im Tokyo Kogaku RE Auto-Topcor-System:

 

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Kommentare: 1
  • #1

    CanRoda (Dienstag, 26 Dezember 2023 19:29)

    Schöne Bildbeispiele und das 20er Topcor gleicht sehr meinem Takumar 20 mm f4,5 insbesondere was die Bauzeit , die Schärfe bei Blende 8-11 anbetrifft aber die Verzeichnung ist beim Takumar wohl etwas geringer aber mit ähnlichem Bart. Allerdings ist das Takumar mit f4,5 bei der DSL sehr schwer scharfzustellen, die halbe Blende beim Topcor verbessert das und das mit nur 8 Linsen, das Takumar hat 11 . Das war auch meine Überlegung beim Kauf damals , mit 11 Linsen und nur f 4,5 müßte auch ein 20mm scharf sein.
    Beste Grüße Ulrich