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English Translation (sorry for errors, no native english speaker)
Die Firma Schacht wurde 1948 in München gegründet von Albert Schacht,
der vorher in leitender Position bei Zeiss und Steinheil beschäftigt war.
Ab 1954 fertigte Schacht seine Objektive in Ulm an der Donau.
Fast alle von Schacht hergestellten Objektive sind Rechnungen von Ludwig Bertele, dem Erfinder des Sonnars.
Eine Ausnahme bildet dieses Tele-Travelon, dessen Rechnung von Hans Kleinwort stammt.
Bereits 1967 wurde die Firma verkauft und 1970 die Objektiv-Fertigung eingestellt.
Alle Schacht-Objektive sind mechanische und haptische Leckerbissen,
viel wertiger können Objektive nicht aufgebaut sein.
Was die Leistung der optischen Rechnungen angeht, liefen die Schacht-Objektive lange "unter dem Radar". Erst in der letzten Zeit werden die Objektive wiederentdeckt - und man fragt sich schon, warum sie nicht in einem Namen mit Leica und Zeiss genannt werden, denn alle Schacht-Objektive, die ich bislang an der Kamera hatte, waren sehr überzeugend, und das nicht nur im Zeitkontext.
The Schacht company was founded in Munich in 1948 by Albert Schacht,
who previously held a management position at Zeiss and Steinheil.
From 1954, Schacht manufactured his lenses in Ulm on the Danube.
Almost all lenses manufactured by Schacht are invoices from Ludwig Bertele, the inventor of the Sonnar.
An exception is this Tele-Travelon, whose bill comes from Hans Kleinwort .
The company was sold in 1967 and lens production stopped in 1970.
All Schacht lenses are mechanical and haptic delights,
Lenses couldn't be made of much higher quality.
As far as the performance of the optical calculations is concerned, the shaft lenses ran “under the radar” for a long time. It is only recently that the lenses have been rediscovered - and one wonders why they are not mentioned in the same name as Leica and Zeiss, because all the shaft lenses that I have had on the camera so far have been very convincing, and this is not the case only in the context of time.
Und somit kommen wir zum
Schacht/Ulm Tele-Travelon 200mm f4 R,
welches ich euch gerne in diesem ausführlichen Objektivtest vorstellen möchte.
Es gab das Tele-Travelon mit Anschluss für Exa, Exakta Real und M42.
Das hier vorgestellte Exemplar hat einen Exakta-Anschluss.
Einige technische Daten des Objektives:
Optisches System: 5 Elemente in 5 Gruppen
Blende: von f4 bis f32, 16 Blendenlamellen
Gewicht: 518g
Länge: 150mm ab Bajonettauflage
Filterdurchmesser: 58mm
Naheinstellgrenze: 200cm
Produziert wurde das Tele-Travelon von 1966 bis 1970.
Einige Bilder dieses wunderschönen Objektives:
And so we come to
Schacht/Ulm Tele-Travelon 200mm f4 R,
which I would like to introduce to you in this detailed lens test.
There was the Tele-Travelon with a connection for Exa, Exakta Real and M42.
The example presented here has an Exakta connection.
Some technical data of the lens:
Optical system: 5 elements in 5 groups
Aperture: from f4 to f32, 16 aperture blades
Weight: 518g
Length: 150mm from bayonet rest
Filter diameter: 58mm
Closest focusing distance: 200cm
The Tele-Travelon was produced from 1966 to 1970.
Some pictures of this beautiful lens:
Adaptieren kann man das Objektiv auf dem Weg, wie ich ihn im Test des Schacht/Ulm S-Travelon 50mm f1.8 R beschrieben habe (also mit Helicoid-Adapter und somit möglicher Verkürzung der Naheinstellgrenze) oder ganz klassisch per Direkt-Adapter Exa auf Sony E-Mount wie in den folgenden Bildern:
You can adapt the lens in the way I described in the test of the Schacht/Ulm S-Travelon 50mm f1.8 R (i.e. with a helicoid adapter and thus possible shortening of the close focusing distance) or in the classic way using the Exa direct adapter Sony E-Mount as in the following pictures:
Die Kombination aus Testkamera (in meinem Fall die Sony Alpha 7RIII und Sony Alpha 7III), Adapter und Objektiv ist deutlich frontlastig.
Noch extremer wird dieser Eindruck, wenn man eine (dringend benötigte!) ausreichend dimensionierte Streulichtblende anbringt. Ich empfehle aus meinen Erfahrungen unbedingt "doppelte Länge" - also die Kombination von 2 im Versandhandel erhältlichen Tele-Streulichtblenden.
Die Bedienung des Objektives ist auch nach knapp 60 Jahren tadellos, der Fokusring läuft perfekt gedämpft und ist direkt über die breite Zebra-Riffelung ertastbar.
Die Blendenverstellung, als Vorwahlblende ausgeführt, ist stufenlos.
Wie bei allen Schacht-Objektiven ist die Verarbeitung ein Traum. Man fasst das Objektiv einfach gerne an, es vermittelt Wertigkeit.
The combination of test camera (in my case the Sony Alpha 7RIII and Sony Alpha 7III), adapter and lens is clearly front-heavy.
This impression becomes even more extreme if you attach a (much needed!) sufficiently sized lens hood. Based on my experience, I definitely recommend "double length" - i.e. the combination of 2 telephoto lens hoods available by mail order .
The operation of the lens is flawless even after almost 60 years, the focus ring is perfectly dampened and can be felt directly via the wide zebra grooves.
The aperture adjustment, designed as a preselection aperture, is stepless.
As with all Schacht lenses, the workmanship is a dream. You just enjoy touching the lens, it conveys value.
Wie in all meinen Tests beginne ich direkt mit dem für viele wichtigsten Kriterium :
Der Bildschärfe.
Hierzu habe ich ein Testmotiv gewählt, bei dem sowohl der gewählte Fokuspunkt im Bildzentrum (die Markise des Hauses in der Bildmitte) als auch die rechte obere Bildecke in einer Fokusebene liegen.
Da die Bilder im direkten Gegenlicht entstanden sind,
dienen sie nur zur Schärfebeurteilung - die Kontraste also bitte nicht in die Bewertung einbeziehen.
Man sieht die auf dem Blendenring aufgedruckten Blendenstufen in der Reihenfolge
f4 - f5.6 - f8 - f11 - f16 :
As in all my tests, I start directly with what many consider to be the most important criterion:
The sharpness of the image.
To do this, I chose a test motif in which both the selected focus point in the center of the image (the awning of the house in the middle of the image) and the upper right corner of the image lie in one focal plane.
Since the pictures were taken in direct backlight,
They are only used to assess sharpness - so please do not include the contrasts in the evaluation.
You can see the aperture levels printed on the aperture ring in order
f4 - f5.6 - f8 - f11 - f16 :
In den Gesamtbildern sieht man schön die bei f4 relativ deutliche Vignettierung.
Bei f5.6 ist diese schon sichtbar gemildert,
aber erst bei f8 hat sie keinen Einfluss mehr.
Vom Fokuspunkt (der Markise) in der Bildmitte habe ich 100%-Vergrößerungen angefertigt:
In the overall images you can clearly see the relatively clear vignetting at f4.
At f5.6 this is already visibly reduced,
but only at f8 does it no longer have any influence.
I made 100% enlargements of the focus point (the awning) in the middle of the image:
Wir starten bei f4 schon auf einem gut bis sehr guten Schärfeniveau.
Bei f5.6 und f8 ist die Schärfe in der Bildmitte ausgezeichnet.
f11 baut beugungsbeding schon etwas ab, f16 noch mehr.
Auch aus den Bildecken habe ich 100%-Vergrößerungen erstellt:
We start at f4 with a good to very good level of sharpness.
At f5.6 and f8 the sharpness in the center of the image is excellent.
f11 degrades somewhat due to diffraction, f16 even more.
I also created 100% enlargements from the corners of the image:
Auch hier starten wir bei f4 bereits auf gutem Niveau.
Bei f5.6 erreicht auch die Bildecke sehr gutes Niveau, f8 steigert sich auf ausgezeichnet.
Beugungsbedingt fällt auch in der Ecke die Schärfe ab f11 wieder ab.
Bei allen Blendenwerten sind in der Ecke laterale chromatische Aberrationen sichtbar.
Diese können aber in der Bildbearbeitung per "Häkchen setzen" rückstandsfrei entfernt werden.
Die Bildschärfe des Schacht Tele-Travelon 200mm f4 ist sehr ansprechend,
für ein historisches Tele-Objektiv durchaus überraschend .
Bereits ab Offenblende in der Bildmitte gut bis sehr gut,
bei f8 ausgezeichnet. Die Bildecken folgen diesem Muster,
und bei f8 ist das Objektiv über das komplette Bild ausgezeichnet.
Here, too, we are already starting at a good level at f4.
At f5.6 the image corner also reaches a very good level, f8 increases to excellent.
Due to diffraction, the sharpness also drops again in the corner from f11 onwards.
Lateral chromatic aberrations are visible in the corner at all aperture values.
However, these can be removed without leaving any residue in the image editing by “checking the box”.
The image sharpness of the Schacht Tele-Travelon 200mm f4 is very appealing,
Quite surprising for a historical telephoto lens.
Already from an open aperture in the middle of the image, good to very good,
excellent at f8. The corners of the picture follow this pattern,
and at f8 the lens is excellent across the entire image.
Die Brennweite von 200mm ist in dieser Testdisziplin ein etwas spezieller Fall.
Natürlich gibt es bei dieser langen Brennweite immer viele unscharfe Bereiche,
aber es kommt ja immer auch auf die Qualität der Unschärfe an.
Um hier zu überzeugen, muss natürlich neben der Bildschärfe am Fokuspunkt auch das Rendering der unscharfen Bereiche "schön" sein - wobei dieses "schön" sehr stark vom persönlichen Geschmack abhängt.
Die Einen bevorzugen möglichst weiches Rendering ohne Reststrukturen, die Anderen lieben ein "busy Bokeh" mit vielen Strukturen - und natürlich gibt es alle möglichen Abstufungen zwischen diesen beiden Extremen.
Die folgenden Bilder sollen helfen, das Schacht Tele-Travelon 200mm f4 hier besser einzuordnen.
Dazu habe ich am "bekannten" Durchgang eine Blendenreihe f4 - f5.6 - f8 -f11 vorbereitet,
die euch die Entwicklung der Hintergrundunschärfe beim Abblenden zeigt:
The focal length of 200mm is a somewhat special case in this test discipline.
Of course, with this long focal length there are always a lot of out of focus areas,
But it always depends on the quality of the blur.
In order to be convincing here, of course, in addition to the image sharpness at the focus point, the rendering of the out-of-focus areas must also be "nice" - although this "nice" depends very much on personal taste.
Some prefer rendering that is as soft as possible without residual structures, others love a "busy bokeh" with lots of structures - and of course there are all possible gradations between these two extremes.
The following pictures should help to better classify the Schacht Tele-Travelon 200mm f4 here.
To do this, I prepared an aperture row f4 - f5.6 - f8 -f11 at the "familiar" passage,
which shows you the development of the background blur when stopping down :
Das Schacht ist bei Offenblende f4 sehr weich in der Hintergrundgestaltung, und trotz der starken Kontraste und der hellen Reflektionsstellen im Hintergrund ist es nicht aus der Ruhe zu bringen.
Schöne, große Unschärfebubbles und das Rendering bleibt angenehm flächig.
Beim Abblenden bleibt es (mit natürlich zunehmender Schärfentiefe) bei dieser Charakteristik.
Auch die vielen Blendenlamellen machen sich positiv in den kreisrund bleibenden Highlights bemerkbar.
Auch mein zweites wiederkehrendes Testmotiv verstärkt diesen Eindruck.
Tolle Schärfe am Punkt, und eine schöne, weiche Hintergrundauflösung:
The Schacht is very soft in the background rendering at open aperture f4, and despite the strong contrasts and the bright reflections in the background, it cannot be disturbed.
Nice, large blur bubbles and the rendering remains pleasantly flat.
When stopping down, this characteristic remains (with increasing depth of field, of course).
The many aperture blades are also positively noticeable in the circular highlights.
My second recurring test motif also reinforces this impression.
Great sharpness at the point, and a nice, soft background resolution:
Auf kurze Distanzen ist das Bokeh des Tele-Travelon mit das Schönste und harmonischste,
was ich bisher kennenlernen durfte.
Schöne flächige Hintergrundzeichnung, unbegrenzte Highlight-Bubbles und ein toller Schärfe-Unschärfe-Übergang - auch das Vordergrundbokeh weiß zu gefallen:
At short distances, the Tele-Travelon's bokeh is one of the most beautiful and harmonious,
what I have been able to get to know so far.
Beautiful flat background drawing, unlimited highlight bubbles and a great sharpness-blur transition - the foreground bokeh is also pleasing:
Dieses weiche Rendering setzt sich auf mittlere und lange Distanzen fort.
Bei normalen Lichtverhältnissen gibt es kein Outlining, kein Geblubber.
Alles wird tadellos flächig gerendert.
Natürlich werden die Strukturen auf weite Distanzen kleinteiliger, aber das liegt ja in der Natur der Sache.
This smooth rendering continues to medium and long distances.
In normal lighting conditions there is no outlining, no bubbling.
Everything is rendered perfectly flat.
Of course, the structures become more fragmented over long distances, but that is in the nature of things.
Sehr interessant bei einem Teleobjektiv finde ich immer Fokusreihen vom gleichen Standpunkt aus.
Denn anhand dieser Bilder kann man immer sehr schön erkennen und direkt vergleichen, wie sich das Rendering auf verschiedene Distanzen entwickelt.
Als erstes seht ihr ein Gebäude mit Bäumen im Hintergrund und einem immer weiter von vorne nach hinten wandernden Fokus:
For me it is very interesting to a´focus on different distances with a telephoto lens from the same position. Because these images make it easy to see and compare directly how the rendering develops at different distances.
First you see a building with trees in the background and a focus moving further and further from front to back:
Hier wandert der Fokus auch durch die Tiefe des Bildes.
Zunächst auf dem kleinen Strauch im Vordergrund, dann jeweils auf den Schnittkanten der Baumstapel:
Here the focus also moves through the depth of the image.
First on the small bush in the foreground, then on the cut edges of the tree stacks:
Und zum Abschluß einmal der Fokus sehr nah (auf dem ersten Geländerpfosten unmittelbar vor mir) und sehr weit entfern (auf dem Tor im Tal).
And finally, the focus is very close (on the first railing post directly in front of me) and very far away (on the gate in the valley).
Egal wo der Fokus sitzt - das Rendering des Tele-Travelons bleibt schön weich,
sowohl vor als auch hinter der Schärfeebene.
Bemerkenswert ist vor allem, dass das Vordergrundbokeh ebenso flächig wie das Hintergrundbokeh ist - das findet man sehr selten bei Teleobjektiven.
No matter where the focus is - the rendering of the Tele-Travelon remains nice and soft,
both in front of and behind the focal plane.
What's particularly notable is that the foreground bokeh is just as flat as the background bokeh - which is very rare to find with telephoto lenses.
Ein trüber, nasser, nebliger Wintertag -
auch um 14.30 ist es immer noch nicht hell....
....geniales Fotowetter!
Und abends gab es dann einen noch einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Das Tele-Travelon liefert einfach unbeeindruckt ab, egal ob Details bei Offenblende oder auf f5.6/f8 abgeblendet auf weite Distanz:
A cloudy, wet, foggy winter day -
Even at 2:30 p.m. it's still "dark outside"...
....great photo weather!
And in the evening there was a beautiful sunset.
The Tele-Travelon simply delivers unimpressed, regardless of whether details are wide open or stopped down to f5.6/f8 at long distances:
Aus dieser Serie ein kleiner Schärfevergleich "aus der Praxis":
Fokus lag auf der Kirchturmuhr, ihr seht die Blendenstufen f4, f5.6 und f8.
Bereits bei Offenblende ist das absolut "scharf genug", beim Abblenden steigern sich die Grundschärfe und die Mikrokontraste noch etwas:
From this series a small sharpness comparison “from practice”:
The focus was on the church tower clock, you can see the aperture levels f4, f5.6 and f8.
Even when the aperture is open it is absolutely “sharp enough”, when the aperture is stopped down the basic sharpness and the micro-contrast increase a little:
Im Kapitel Farbfehler schlägt sich das Schacht Tele-Travelon recht ordentlich für ein Objektiv ohne verbaute Sondergläser.
Die lateralen chromatischen Aberrationen (siehe im Kapitel Bildschärfe bei den Vergrößerungen aus der Bildecke) sind in mittlerem Ausmaß da, allerdings können diese in der Bildbearbeitung mittels "Häkchen setzen" komplett entfernt werden.
Etwas anders sieht es bei den longitudinalen chromatischen Aberrationen aus.
Zuerst die bekannten Chromringe - jeweils mit einer Vergrößerung vor der Schärfeebene und hinter der Schärfeebene:
In the color error section, the Schacht Tele-Travelon performs quite well for a lens without built-in special glasses.
The lateral chromatic aberrations (see the chapter on image sharpness when enlarging from the corner of the image) are present to a medium extent, but these can be completely removed in the image processing using "check mark".
The situation is somewhat different with longitudinal chromatic aberrations.
First, the well-known chrome rings - each with an enlargement in front of the focus plane and behind the focus plane:
Man sieht an den Chromringen in der Unschärfe vor der Schärfeebene die lila-/magentafarbenen Ränder ebenso wie die grünen Ränder hinter der Schärfeebene...
Als absoluten Härtetest habe ich in der prallen Sonne eine Chromkette fotografiert - hier sieht man in der Fokusebene etwas Purple Fringing - dies ist aber ein absolutes Worst Case-Szenario und absichtlich provoziert:
You can see the purple/magenta edges on the chrome rings in the blur in front of the focus plane as well as the green edges behind the focus plane...
As an absolute endurance test, I photographed a chrome chain in the blazing sun - here you can see some purple fringing in the focal plane - but this is an absolute worst case scenario and deliberately provoked:
Die beiden folgenden Bilder spiegeln eigentlich perfekt wieder, was man erwarten kann.
Meist sieht es wie im ersten Bild aus: Minimale Farbfehler vor und hinter der Schärfeebene, man muss das Bild schon deutlich vergrößern um sie zu bemerken.
Das zweite Bild ist ein absichtlich provoziertes Fehlerszenario: In der direkten Mittagssonne eine Eisfläche mit Brüchen fotografiert: hier sieht man deutlich das Purple Fringing vor der Schärfeebene und das grüne Bokehfringing hinter der Schärfeebene auch ohne Vergrößerung:
The following two pictures actually perfectly reflect what you can expect.
Most of the time it looks like the first picture: minimal color errors in front of and behind the focus plane, you have to enlarge the picture significantly to notice them.
The second image is a deliberately provoked error scenario: an ice surface with cracks was photographed in the direct midday sun: here you can clearly see the purple fringing in front of the focus plane and the green bokeh fringing behind the focus plane, even without magnification:
Ein kleiner Nachmittagsspaziergang führte mich in den Elstersteinpark.
Tiefstehende Sonne, starke Helligkeitsunterschiede, freilaufende Tiere - eine echte Bewährungsprobe für jedes Teleobjektiv:
A short afternoon walk took me to Elstersteinpark.
Low sun, strong differences in brightness, free-roaming animals - a real test for every telephoto lens:
Das Schacht Tele-Travelon verzeichnet ganz leicht kissenförmig.
Da die Verzeichnung uniform und ohne Schnurrbart ist wäre sie im Bedarfsfall komplett zu korrigieren.
Sie ist aber so gering, dass ich dies in der Praxis nie tun musste.
The Tele-Travelon's distortion is slightly cushion-shaped.
Since it is uniform and without a mustache, it could be completely corrected if necessary.
But it is so small that I never had to do this in practice.
Normalerweise ist 200mm keine Brennweite,
die ich für Portraits nutze.
Aber an einem schönen Wintermorgen war das Tele-Travelon halt "zufällig" an der Kamera,
und da macht man dann das Beste daraus.
Und zugegebenermaßen bin ich wirklich überrascht, wie schön die Portraits mit dem Schacht wirken.
Vor allem die Möglichkeit, mit viel Vordergrund zu gestalten, macht es wirklich interessant.
Und auch hier überzeugen Schärfe und Bokeh.
Normally 200mm is not a focal length,
which I use for portraits.
But on a beautiful winter morning the Tele-Travelon just happened to be on the camera,
and then you make the best of it.
And admittedly, I'm really surprised at how beautiful the portraits look with the Schacht .
Above all, the possibility of designing with a lot of foreground makes it really interesting.
And the sharpness and bokeh are impressive here too.
Auch in dieser Bildserie erwies sich das Tele-Travelon als sehr vielseitig und leistungsstark.
Es gibt in manchen Bildern bei den in dieser Lichtsituation extremen Kontrastkanten etwas Purple-Fringing und im Gegenlicht ganz leichte Einflüsse auf den Kontrast - sonst ist auch bei viel Sonne alles tadellos beim Schacht.
In this series of images, the Tele-Travelon also proved to be very versatile and powerful.
In some pictures there is some purple fringing in the contrast edges, which are extreme in this lighting situation, and very slight influences on the contrast in the backlight - otherwise everything is perfect in the shaft, even in a lot of sun.
Beim Schacht Tele-Travelon muss man im Gegenlicht Vorsicht walten lassen, es ist grundsätzlich ein gegenlichtempfindliches Objektiv.
Allerdings ist dies ist auch ein Kapitel, in dem man jedes Objektiv schlecht aussehen lassen kann, wenn man es nur weit genug pusht und fordert.
Ich habe keine "Testsituationen" extra kreiert, sondern einfach ausgiebig mit dem Objektiv fotografiert und auf sein Alter oder seine Schwächen keine Rücksicht genommen.
Beim Tele-Travelon ist, wie ich ja schon oben in der Einleitung geschrieben habe, eine lange Streulichtblende Pflicht. Mit der von mir beschriebenen "doppelten Lösung" ist man gut gerüstet gegen seitlichen Lichteinfall und die meisten Streiflichtsituationen.
Denn das Schacht reagiert allergisch auf direktes Licht auf der Frontlinse, man erhält sofort kontrastvermindernde Schleier:
With the Schacht Tele-Travelon you have to be careful in the backlight, it is basically a backlight-sensitive lens.
However, this is also a chapter where you can make any lens look bad if you push and challenge it enough.
I didn't create any "test situations" specifically, I simply took extensive photographs with the lens and didn't take its age or weaknesses into account.
As I wrote in the introduction above, a long lens hood is mandatory for the Tele-Travelon. With the “double solution” that I have described, you are well equipped to deal with side light incidence and most grazing light situations.
Because the Schacht reacts allergically to direct light on the front lens, you immediately get contrast-reducing veils:
Diese Probleme erledigen sich sofort, wenn man eine ausreichend dimensionierte Gegenlichtblende benutzt. Man muss das Objektiv dann härter fordern, um die Schwächen zu finden:
Beim ersten Bild habe ich gegen die tiefstehende Sonne fotografiert und es gibt einen leichten Schleier.
Beim zweiten Bild habe ich bodennah etwas nach oben direkt gegen die Sonne ausgerichtet gezielt, es gibt einen hellen Schleier im unteren Bereich:
These problems are solved immediately if you use a sufficiently sized lens hood. You then have to push the lens harder to find the weaknesses:
In the first picture I shot against the low sun and there is a slight haze.
In the second picture I aimed slightly upwards, close to the ground, directly against the sun, there is a light haze in the lower area:
Und hier das Worst-Case-Szenario:
extrem starke tiefstehende Sonne in einem See reflektiert.
Man konnte mit bloßem Auge kaum hinsehen.
Auch beim Schacht-Objektiv gibt es, wenn die Lichtquelle direkt im Bild ist, einen sichtbaren, unrettbaren Kontrastverlust.
Wenn man, wie ich es beim zweiten Bild gemacht habe, etwas umkomponiert und die Reflektionsquelle nicht mehr direkt im Bild ist, bleibt der Kontrastverlust im Rahmen.
And here is the worst case scenario:
extremely strong low sun reflected in a lake.
You could hardly see it with the naked eye.
Even with the shaft lens, if the light source is directly in the image, there is a visible, irreparable loss of contrast.
If you recompose something, as I did with the second image, and the source of reflection is no longer directly in the image, the loss of contrast remains within reason.
Insgesamt erbringt das Tele-Travelon im Gegenlicht eine dem Standard seiner Entstehungszeit entsprechende Leistung, die aber natürlich unseren heutigen Anforderungen an moderne Objektive bei weitem nicht mehr gerecht wird. Man muss einfach auf die Lichtsituation achten und kann nicht bedenkenlos losfotografieren.
Overall, the Tele-Travelon performs against the light in a way that corresponds to the standard of the time it was created, but of course this no longer meets our current requirements for modern lenses. You just have to pay attention to the lighting situation and you can't start taking photos without hesitation.
Bei einer kleinen Runde in die Abenddämmerung hinein konnte das Schacht vor allem nochmal seine tollen "Makro"-Fähigkeiten beweisen - den ersten Frühblühern sei Dank.
Im Nahbereich ist es wirklich aussergewöhnlich scharf für ein historisches Tele-Objektiv, und das Bokeh einfach traumhaft geschmeidig.
During a short walk into the evening twilight, the shaft was able to demonstrate its great "macro" abilities again - thanks to the first early bloomers.
At close range it is really exceptionally sharp for a historical telephoto lens, and the bokeh is simply fantastically smooth.
Das Schacht Tele-Travelon 200mm f4 ist für mich eines der interessantesten historischen Tele-Objektive.
Für seine Produktionszeit erstaunlich leistungsstark, und auch heute noch weiß das Objektiv mit seiner charakterstarken Darstellung zu gefallen.
Aber zuerst die objektiven Wertungskriterien:
Die Bildschärfe ist im Zentrum bei Offenblende gut, ab f8 ausgezeichnet.
Auch die Bildecken sind ab Offenblende gut, bei f8 sind auch diese hervorragend.
Die Schärfeleistung ist auch im Nahbereich sehr gut, hier gibt es keinen Einbruch.
Die Verzeichnung ist minimal kissenförmig und die chromatische Aberration bis auf gelegentlich zu findendes Bokeh-Fringing ordentlich kontrolliert.
Im Gegenlicht zeigt das Schacht sein Alter, gegen die Sonne ist mit Kontrasteinbrüchen und Flares zu rechnen.
Subjektiv sind mit Sicherheit meine Einschätzungen zum Bildrendering:
Ich mag es sehr , wie das Objektiv zeichnet.
Das Bokeh ist sehr schön harmonisch und butterweich. Vor allem im Nahbereich kann es regelrecht zaubern und malt wunderschön.
Auch Portraits mit dem Tele-Travelon haben mich absolut überrascht, es eignet sich hierfür sehr gut mit der Kombination aus Punktschärfe und weichem Bokeh. Vor allem Portraits mit Vordergrundunschärfen sind besonders schön.
Für mich eines der schönsten historischen Teleobjektive - sowohl was das Objektiv selbst angeht als auch die Bildergebnisse, die es ermöglicht. Leider ist es sehr selten zu finden, es gab wohl nur wenige produzierte Exemplare. Wenn ihr eines findet, schlagt zu - es lohnt sich.
Wie immer freue ich mich über eure Anmerkungen und Gedanken zum Objektiv sowie zum Test im Kommentarfeld unter der nun folgenden abschließenden Bildgalerie!
For me, the Schacht Tele-Travelon 200mm f4 is one of the most interesting historical telephoto lenses .
Surprisingly powerful for its time of production, and even today the lens still pleases with its strong character.
But first the objective evaluation criteria:
The image sharpness is good in the center when the aperture is open, and excellent from f8 onwards.
The corners of the image are also good from open aperture and are also excellent at f8.
The sharpness performance is also very good at close range, there is no drop-off here.
Distortion is minimally pincushion and chromatic aberration is well controlled apart from the occasional bokeh fringing.
The shaft shows its age when viewed against the light; contrast drops and flares are to be expected when viewed against the sun.
My assessments of image rendering are certainly subjective:
I really like how the lens draws.
The bokeh is beautifully harmonious and buttery smooth. It can really work magic, especially at close range, and paints beautifully.
Portraits with the Tele-Travelon also completely surprised me; it is very suitable for this with the combination of point sharpness and soft bokeh. Portraits with blurred foregrounds are particularly beautiful.
For me, one of the most beautiful historical telephoto lenses - both in terms of the lens itself and the image results it enables. Unfortunately it is very rare to find, there were probably only a few examples produced. If you find one, grab it - it's worth it.
As always, I look forward to your comments and thoughts about the lens and the test in the comments field under the final image gallery that follows!
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Jörn Wengler (Dienstag, 21 März 2023 13:57)
Wow! Du hast deine Objektivvorstellungen so weit fortentwickelt, dass man von Meisterschaft sprechen kann. So umfassend und bildlich auf den Punkt gebracht ist die Lesezeit ein wahre Freude. Vielen Dank!
Nikolaus Burgard (Autor) (Mittwoch, 22 März 2023 08:16)
Vielen Dank, Jörn.
Freut mich sehr, dass du eine unterhaltsame Zeit beim Lesen hattest!
Marinko Šlakeski (Mittwoch, 22 März 2023 17:18)
Very studious, detailed and richly illustrated article. Excellent approach, well explained and wonderfully crafted resource.
Nikolaus Burgard, Autor (Sonntag, 02 April 2023 14:02)
Thank you very much, Marinko!