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Das Fujica-X-System fand in Deutschland - im Gegensatz zum Rest der Welt - in den 1980er-Jahren einige Verbreitung.
Dies lag weniger an den Original Fuji-Produkten, sondern vor allem an der Tatsache, dass der größte deutsche Fotohändler, Photo Porst, Kameras und Objektive umgelabelt unter seinem Namen vertrieb.
So gibt es einige Kameras und Objektive im System, viele von Fuji selbst produziert,
aber auch viele Objektive, die für die Handelsmarke Porst von anderen Herstellern produziert wurden.
Zu letzteren gehört das
das ich euch hier vorstelle.
Einige technische Daten zum Objektiv:
Blende: von f3.5 bis f22, in ganzen Stufen rastend, 6 Blendenlamellen
Naheinstellgrenze: 2,8m (mit Helicoid ca. 1,8m)
Filterdurchmesser: 58mm
Gewicht: 540g
Hier einige Bilder des Objektives:
The Fujica-X system was widely used in Germany - in contrast to the rest of the world - in the 1980s.
This was less due to the original Fuji products, but rather due to the fact that the largest German photo retailer, Photo Porst, sold relabeled cameras and lenses under its name.
So there are several cameras and lenses in the system, many produced by Fuji itself,
but also many lenses that were produced for the Porst brand by other manufacturers.
This belongs to the latter
that I present to you here.
Some technical data about the lens:
Aperture: from f3.5 to f22, locking in full steps, 6 aperture blades
Closest focusing distance: 2.8m (with helicoid approx. 1.8m)
Filter diameter: 58mm
Weight: 540g
Here are some pictures of the lens:
Adaptiert an die Testkameras Sony Alpha 7RIII bzw. 7III habe ich das Objektiv mit einem von einem Fotokollegen gebauten Helicoid-Adapter.
Dieser besteht aus einem abgedrehten Fujica-X auf Sony-Adapter (der den Pin zur Blendenbetätigung hat), einem M42-Helicoid und einem Slim-M42 auf Sony-E-Mount-Adapter.
Im nicht ausgedrehten Zustand ist so problemlos unendlich möglich,
und ausgedreht kann man die Naheinstellgrenze des Objektives deutlich verkürzen:
I adapted the lens to the Sony Alpha 7RIII and 7III test cameras using a helicoid adapter built by a photo colleague.
This consists of Fujica-X to Sony adapter (which has the pin for aperture operation) that had been shortened by a lathe, a M42-helicoid and a slim M42 to Sony E-mount adapter.
In the unscrewed state, infinitely is easily possible,
and turned out you can significantly shorten the close focusing distance of the lens:
Adaptiert an die Sony Alpha 7RIII / 7III ergibt sich eine frontlastige Kombination, was jedoch für eine Tele-Brennweite normal ist. Auffällig ist der schmale Objektivdurchmesser.
Die Haptik und Optik des Objektives sind 1980er-Jahre typisch. Bis auf die gummierten Teile ist es komplett aus Metall und Glas gefertigt, der Fokusring dreht auch nach knapp 40 Jahren noch weich und gleichmäßig. Der Blendenring klickt mit angenehmem Widerstand in seine Rastpositionen.
Hier einige Bilder der Kamera-Objektiv-Kombination:
Adapted to the Sony Alpha 7RIII / 7III, the result is a front-heavy combination, which is normal for a telephoto focal length. The narrow lens diameter is striking.
The feel and look of the lens are typical of the 1980s. Except for the rubberized parts, it is made entirely of metal and glass, and the focus ring still rotates smoothly and evenly even after almost 40 years. The aperture ring clicks into its locking positions with pleasant resistance.
Here are some pictures of the camera-lens combination:
Praktisch ist auch die ausziehbare Gegenlichtblende - leider ist sie deutlich zu kurz , um einen effektiven Schutz vor Streulicht zu bieten:
The extendable lens hood is also practical - unfortunately it is far too short to offer effective protection against stray light:
Statt die eingebaute ausziehbare Streulichtblende zu benutzen, habe ich folgende Kombination bevorzugt:
58mm-Tele-Metalleinschraubblende, dann einen Step-Up-Ring 62 auf 67mm und darin eingeschraubt eine 67mm-Tele-Einschraubstreulichtblende.
Diese ca. 9cm haben dann für einen effektiven Schutz vor Streulicht gesorgt, worauf das Objektiv sonst sehr empfindlich reagiert.
Instead of using the built-in extendable lens hood, I preferred the following combination:
58mm telephoto metal screw-in hood, then a step-up ring 62 to 67mm and a 67mm telephoto screw-in lens hood screwed into it.
These approximately 9cm then provided effective protection against stray light, to which the lens otherwise reacts very sensitively.
Wie in all meinen Tests beginne ich direkt mit dem für viele wichtigsten Kriterium :
Der Bildschärfe.
Hierzu habe ich ein Testmotiv gewählt, bei dem sowohl der gewählte Fokuspunkt im Bildzentrum (die Markise des Hauses in der Bildmitte) als auch die rechte obere Bildecke in einer Fokusebene liegen.
Da die Bilder im direkten Gegenlicht entstanden sind,
dienen sie nur zur Schärfebeurteilung - die Kontraste also bitte nicht in die Bewertung einbeziehen.
Man sieht die auf dem Blendenring aufgedruckten Blendenstufen in der Reihenfolge
f3.5 - f5.6 - f8 - f11 :
As in all my tests, I start directly with what many consider to be the most important criterion:
The sharpness of the image.
To do this, I chose a test motif in which both the selected focus point in the center of the image (the awning of the house in the middle of the image) and the upper right corner of the image lie in one focal plane.
Since the pictures were taken in direct backlight,
They are only used to assess sharpness - so please do not include the contrasts in the evaluation.
You can see the aperture levels printed on the aperture ring in order
f3.5 - f5.6 - f8 - f11 :
Es gibt eine leichte Vignette bei f3.5, ab f5.6 ist diese nicht mehr sichtbar.
Als nächstes folgen 100%-Vergrößerungen aus der Bildmitte:
There is a light vignette at f3.5, from f5.6 it disappears.
Next you will see 100%-Enlargements from the center:
Wir starten bei f3.5 schon auf einem mindestens guten Schärfeniveau.
Bei f5.6 und f8 ist die Schärfe in der Bildmitte ausgezeichnet.
f11 baut beugungsbeding schon deutlich ab.
Auch aus den Bildecken habe ich 100%-Vergrößerungen erstellt:
We start at f3.5 with at least a good level of sharpness.
At f5.6 and f8 the sharpness in the center of the image is excellent.
f11 already degrades significantly due to diffraction.
I also created 100% enlargements from the corners of the image:
Auch hier starten wir bei f3.5 bereits auf gutem Niveau.
Bei f5.6 gibt es nur eine leichte Steigerung,
bei f8 erreicht aber auch die Bildecke sehr gutes Niveau.
Beugungsbedingt fällt auch in der Ecke die Schärfe bei f11 wieder ab.
Bei allen Blendenwerten sind in der Ecke laterale chromatische Aberrationen sichtbar.
Diese können aber in der Bildbearbeitung per "Häkchen setzen" rückstandsfrei entfernt werden.
Die Bildschärfe des Porst Tele X-M 200mm f3.5 GMC ist sehr ansprechend.
Bereits ab Offenblende über das komplette Bild gut,
bei f8 ausgezeichnet.
In der Bildmitte ist f5.6 bereits ausgezeichnetscharf, leider fallen hier die Ecken noch etwas ab.
Here too we are already starting at a good level at f3.5.
At f5.6 there is only a slight increase,
At f8 the corner of the image also reaches a very good level.
Due to diffraction, the sharpness also drops again at f11 in the corner.
Lateral chromatic aberrations are visible in the corner at all aperture values.
However, these can be removed without leaving any residue in the image editing by “checking the box”.
The image sharpness of the Porst Tele XM 200mm f3.5 GMC is very appealing.
The entire image is good even from open aperture,
excellent at f8.
In the center of the image, f5.6 is already excellently sharp, but unfortunately the corners still fall off a bit.
Ich hatte das Objektiv schon einige Jahre im Schrank stehen, es aber nie wirklich ernsthaft benutzt.
An einem Abend im vergangenen Herbst hatte ich das Porst Tele mal mit zum Drachen steigen lassen.
Es gab einen wunderschönen Sonnenuntergang und das Licht war bis in die blaue Stunde hinein einfach perfekt mit traumhaften Farben.
Und das Porst-Tele konnte sich auch gegen die Sonne gut bewähren und hat mir sehr schöne Ergebnisse gebracht.
So war ich angenehm von den Bildern überrascht und das hat mich dazu animiert, das Objektiv ausgiebig zu nutzen und zu testen....
I had the lens in the closet for a few years but never really used it seriously.
One evening last fall I took the Porst Tele to fly a kite.
There was a beautiful sunset and the light was just perfect with fantastic colors until the blue hour.
And the Porst-Tele also performed well against the sun and gave me very nice results.
So I was pleasantly surprised by the images and that encouraged me to use and test the lens extensively...
Das Porst Tele X-M verzeichnet leicht kissenförmig.
Im Bedarfsfall wäre dies problemlos zu korrigieren in der Bildbearbeitung.
The Porst Tele XM's distortion is slightly cushion-shaped.
If necessary, this could easily be corrected in image processing.
Die Brennweite von 200mm ist in dieser Testdisziplin ein etwas spezieller Fall.
Natürlich gibt es bei dieser langen Brennweite immer viele unscharfe Bereiche,
aber es kommt ja immer auch auf die Qualität der Unschärfe an.
Um hier zu überzeugen, muss natürlich neben der Bildschärfe am Fokuspunkt auch das Rendering der unscharfen Bereiche "schön" sein - wobei dieses "schön" sehr stark vom persönlichen Geschmack abhängt.
Die Einen bevorzugen möglichst weiches Rendering ohne Reststrukturen, die Anderen lieben ein "busy Bokeh" mit vielen Strukturen - und natürlich gibt es alle möglichen Abstufungen zwischen diesen beiden Extremen.
Die folgenden Bilder sollen helfen, das Porst Tele X-M 200mm f3.5 GMC hier besser einzuordnen.
Dazu habe ich am "bekannten" Durchgang eine Blendenreihe f3.5 - f5.6 - f8 -f11 vorbereitet,
die euch die Entwicklung der Hintergrundunschärfe beim Abblenden zeigt:
The focal length of 200mm is a somewhat special case in this test discipline.
Of course, with this long focal length there are always a lot of out of focus areas,
But it always depends on the quality of the blur.
In order to be convincing here, of course, in addition to the image sharpness at the focus point, the rendering of the out-of-focus areas must also be "nice" - although this "nice" depends very much on personal taste.
Some prefer rendering that is as soft as possible without residual structures, others love a "busy bokeh" with lots of structures - and of course there are all possible gradations between these two extremes.
The following pictures should help to better classify the Porst Tele XM 200mm f3.5 GMC.
To do this, I prepared an aperture row f3.5 - f5.6 - f8 -f11 at the "familiar" passage,
which shows you the development of the background blur when stopping down :
Bei Offenblende ist das Hintergrundrendering des Porst auf diese mittlere Disatnz relativ weich -
jedoch gibt es schon ein etwas "plättchenhaftes" Rendering, die Strukturen werden nicht komplett aufgelöst.
Ab f5.6 und mit weiterem Abblenden werden vermehrt Linien im Hintergrund sichtbar und der Bildeindruck etwas nervös.
Die nächsten beiden Bilder meines wiederkehrenden Testmotives auf Nahdistanz zeigen schön, dass die oben genannte Nervosität stark entfernungsabhängig ist.
Dann hier gibt es nichts zu meckern, die Hintergründe werden schön weich aufgelöst - auch Outlining ist kein Thema:
With the aperture wide open, the Porst's background rendering is relatively soft at this medium distance -
However, there is a somewhat "flaky" rendering, the structures are not completely resolved.
From f5.6 and as you stop down further, lines become more visible in the background and the image appears a bit nervous.
The next two pictures of my recurring test subject at close range clearly show that the nervousness mentioned above is strongly dependent on the distance.
Then there is nothing to complain about here, the backgrounds are resolved beautifully and smoothly - outlining is also not an issue:
Das nächste Testmotiv ist ein kleiner Härtetest -
Strauch"skelette" im Winter im Hintergrund.
Oftmals ein Outlining-Horror, aber bei Offenblende schafft es das Porst hier gut,
den Hintergrund aufzulösen. Bei f5.6 ist schon deutlich mehr Störendes erkennbar.
The next test motif is a small endurance test -
Shrub "skeletons" in the winter in the background.
Often an outlining horror, but with the aperture wide open the Porst does it well here,
to dissolve the background. At f5.6 you can see a lot more disturbing things.
Insgesamt ist das Rendering auf nahe und mittlere Distanz meist weich und gibt wenig Anlass zur Kritik.
Je weiter entfernt der Fokuspunkt sitzt, desto mehr der Hintergrundstruktur wird erkennbar und die "Flächigkeit" des Renderings nimmt ab.
Overall, the rendering at close and medium distances is mostly soft and gives little cause for criticism.
The further away the focus point is, the more the background structure becomes visible and the “flatness” of the rendering decreases.
Sehr interessant bei einem Teleobjektiv finde ich immer Fokusreihen vom gleichen Standpunkt aus.
Dann anhand dieser Bilder kann man immer sehr schön erkennen und direkt vergleichen, wie sich das Rendering auf verschiedene Distanzen entwickelt.
Ich starte mit der folgenden Bankreihe, der Fokus lag auf den in den Bildunterschriften angegebenen Punkten:
I find it very interesting to create focus series with a telephoto lens from the same position.
You can then use these images to clearly see and directly compare how the rendering develops at different distances.
I start with the following row of benches, the focus was on the points indicated in the captions:
Sehr interessant in den Bank-Bildern finde ich, wie sich die Tiefenstaffelung verändert.
Auch in der nächsten Reihe ist das ein sehr interessanter Punkt:
I find it very interesting in the bench pictures how the depth gradation changes.
This is also a very interesting point in the next row:
Bei einem Tele-Objektiv wählt man ja meist weiter entfernt liegende Motive,
eher weniger den Nahbereich.
Umso wichtiger ist daher auch, wie die unscharfen Bereiche vor dem Fokuspunkt aufgelöst werden.
Zunächst mehrere Beispiele mit extrem nahem und weit entferntem Fokus im Vergleich:
With a telephoto lens you usually choose subjects that are further away,
rather less the close range.
It is therefore all the more important how the blurred areas in front of the focus point are resolved.
First, several examples with extremely close and far away focus in comparison:
Dann ein Beispiel im Nahbereich (an der Naheinstellgrenze):
Then an example at close range (at the closest focusing limit):
Und ein Beispiel auf mittlere Distanz und gegen unendlich:
And an example at medium distance and towards infinity:
Wie sich das "Vordergrundbokeh", also die Unschärfe vor dem Fokuspunkt beim Abblenden verändert, sollen die folgenden Blendenreihen zeigen:
The following aperture rows show how the “foreground bokeh”, i.e. the blur in front of the focus point, changes when stopping down:
Das Rendering der Büsche im Vordergrund wird beim Abblenden deutlich nervöser, was nicht nur an der zunehmenden Tiefenschärfe liegt.
Bei der folgenden Reihe lag der Fokus auf dem Hochstand in der Senke neben dem Waldrand:
The rendering of the bushes in the foreground becomes noticeably more nervous as it fades out, which is not just due to the increasing depth of field.
In the following series the focus was on the high stand in the depression next to the edge of the forest:
Auch hier nimmt nicht nur die Schärfe im Vordergrund zu, sondern der nähere Hochstand wird zunehmend "grisselig" dargestellt.
Auch hier liegt der Fokus auf dem entfernten "Jägerwagen":
Here, too, not only does the sharpness in the foreground increase, but the higher elevations that are closer are increasingly “gritty”.
Here too, the focus is on the distant “hunter’s wagon”:
Es bleibt dabei, die unscharfen Vordergrundbereiche sind eher auf der nervösen Seite, und auch Abblenden schafft hier keine Beruhigung.
The fact remains that the blurred foreground areas are more on the nervous side, and even stopping them down doesn't calm things down.
Wie man anhand der vorhergehenden Fokus- und Blendenreihen schon sehen konnte,
ist das Porst auf weite Distanz zwar schön scharf, stellt aber die davor liegenden Bereiche eher nervös dar. Ob dies wirklich störend ist, liegt wie immer im Auge des Betrachters - ich für meinen Teil habe an der Darstellung in den folgenden Bildern wenig auszusetzen:
As you could already see from the previous focus and aperture rows,
The Porst is nice and sharp from a long distance, but the areas in front of it appear rather nervous. Whether this is really disturbing is, as always, in the eye of the beholder - I for one have little to complain about in the representation in the following pictures:
Es ist zwar erst Ende Februar, aber bei uns erwacht die Natur schon und die ersten Blumen und Blüten bahnen sich ihren Weg an die Erdoberfläche.
Ich nutze Telebrennweiten sehr gerne für bodennahe Fotos, denn so lassen sich Perspektiven erzeugen, die nicht unseren alltäglichen Sehgewohnheiten entsprechen und deshalb umso interessanter sind.
Und auf diese Distanzen in der Nähe der Naheinstellgrenze rendert das Porst sehr schön weich (Achtung: einige Bilder sind durch Gras im Vordergrund durchfotografiert - die Kontrastarmut ist kein Fehler des Objektives!):
It may only be the end of February, but nature is already waking up here and the first flowers and blossoms are making their way to the surface of the earth.
I really like using telephoto focal lengths for ground-level photos because it allows to create perspectives that don't correspond to our everyday viewing habits and are therefore all the more interesting.
And at these distances near the closest focusing limit, the Porst renders very softly (note: some images are photographed through grass in the foreground - the lack of contrast is not a fault of the lens!):
Im Kapitel Farbfehler ist das Porst Tele sehr konkurrenzfähig.
Die lateralen chromatischen Aberrationen (siehe im Kapitel Bildschärfe bei den Vergrößerungen aus der Bildecke) sind in mittlerem Ausmaß da, allerdings können diese in der Bildbearbeitung mittels "Häkchen setzen" komplett entfernt werden.
Etwas anders sieht es bei den longitudinalen chromatischen Aberrationen aus.
Zuerst die bekannten Chromringe - jeweils mit einer Vergrößerung vor der Schärfeebene und hinter der Schärfeebene:
In the color error section, the Porst Tele is very competitive.
The lateral chromatic aberrations (see the chapter on image sharpness when enlarging from the corner of the image) are present to a medium extent, but these can be completely removed in the image processing using "check mark".
The situation is somewhat different with longitudinal chromatic aberrations.
First, the well-known chrome rings - each with an enlargement in front of the focus plane and behind the focus plane:
Man sieht an den Chromringen in der Unschärfe vor der Schärfeebene die lila-/magentafarbenen Ränder ebenso wie die grünen Ränder hinter der Schärfeebene..
Als absoluten Härtetest habe ich in der prallen Sonne Chromketten fotografiert - hier sieht man jeweils die gleichen oben genannten Fehler und auch in der Fokusebene etwas Purple Fringing -
dies ist aber ein absolutes Worst Case-Szenario und absichtlich provoziert:
You can see the purple/magenta edges on the chrome rings in the blur in front of the focus plane as well as the green edges behind the focus plane.
As an absolute endurance test, I photographed chrome chains in the blazing sun - here you can see the same errors mentioned above and also some purple fringing in the focal plane -
But this is an absolute worst case scenario and deliberately provoked:
Nach dieser provozierten Situation etwas aus der Praxis: Ein Astgeflecht vor hellem Himmel.
Auch hier lassen sich sowohl Spuren von Purple Fringing als auch grünem Bokeh-Fringing finden:
After this provoked situation, something from practice: a network of branches in front of a bright sky.
Traces of both purple fringing and green bokeh fringing can also be found here:
Insgesamt sind Häufigkeit und Ausmaß der Farbfehler ganz normal für ein Tele-Objektiv (vermutlich) ohne Sondergläser.
Ganz im Gegenteil, so manches Markenhersteller-Glas, dass ich schon an der Kamera hatte
(z.B. Olympus OM Zuiko 200mm f4, Minolta MD 200mm f4, Zeiss Super-Dynarex 200mm f4)
schlägt sich in diesem Kapitel vergleichbar oder deutlich schlechter.
Overall, the frequency and extent of color errors are completely normal for a telephoto lens (presumably) without special glass.
On the contrary, some of the brand-name lenses that I already had on the camera
(e.g. Olympus OM Zuiko 200mm f4, Minolta MD 200mm f4, Zeiss Super-Dynarex 200mm f4)
perform comparable or significantly worse in this chapter.
Bei einem kleinen Spaziergang durch den Wald in die Dämmerung hinein bin ich auf diese Waldgesichter und andere Motive getroffen:
During a short walk through the forest at dusk I came across these forest faces and other motifs:
Ganz ehrlich, 200mm sind für mich keine Brennweite,
mit der ich Portraits mache, sondern eher mal Menschen "aus beobachtender Position" fotografiere.
So habe ich auch mit dem Porst einige Bilder meiner Tochter angefertigt,
der das Fotografieren mit alten manuellen Objektiven auch viel Spaß macht.
Die Bilder mit dem Porst haben dabei einen wirklich schönen Schmelz, und scharf genug für "Portraits" ist es bei Offenblende auch.
Honestly, 200mm is not a focal length for me,
with which I take portraits, but rather photograph people "from an observing position".
So I also took some pictures of my daughter with the Porst,
she has also much fun taking photos with old manual lenses.
The pictures with the Porst have a really nice melting, and it's sharp enough for "portraits" when the aperture is open.
Nachdem ich bisher ja fast ausschließlich Bilder bei trübem Winterwetter zeigen konnte,
hier einige Momente eines wunderbar sonnigen, aber kalten Wintermorgens...
Since I have so far been able to show almost exclusively pictures in cloudy winter weather,
Here are some moments from a wonderfully sunny but cold winter morning...
Dies ist ein Kapitel, in dem man jedes Objektiv schlecht aussehen lassen kann, wenn man es nur weit genug pusht und fordert.
Ich habe beim Porst keine "Testsituationen" extra kreiert, sondern einfach ausgiebig damit fotografiert und "es nicht geschont".
Beim Porst Tele 200mm f3.5 GMC ist, wie ich ja schon oben in der Einleitung geschrieben habe, eine deutlich längere Streulichtblende nötig als die eingebaute. Mit der von mir beschriebenen "doppelten Lösung" ist man gut gerüstet gegen seitlichen Lichteinfall und die meisten Streiflichtsituationen.
Direkt gegen die Sonne hilft diese Lösung aber natürlich auch nicht weiter -
je nach Winkel erhält man dann folgendes:
This is a chapter where you can make any lens look bad if you push and challenge it enough.
I didn't specifically create any "test situations" at Porst, but simply took extensive photos with it and "didn't spare it."
As I already wrote in the introduction above, the Porst Tele 200mm f3.5 GMC requires a significantly longer lens hood than the built-in one. With the “double solution” that I have described, you are well equipped to deal with side light incidence and most grazing light situations.
Of course, this solution doesn't help directly against the sun -
Depending on the angle you then get the following:
Und auch gegen die tiefstehende Sonne muss man etwas umsichtig sein bei der Bildkomposition,
die folgenden 3 Bilder demonstrieren etwaige Probleme gut:
And because the sun is low, you have to be a little careful when composing the picture,
The following 3 images demonstrate any problems well:
Alles in Allem ist das Porst auch im Gegenlicht mit etwas Umsicht gut nutzbar,
fehlerfrei ist es aber gewiss nicht.
All in all, the Porst can be used well even in the backlight with a little care,
But it is certainly not error-free.
Das Porst Tele X-M 200mm f3.5 GMC war für mich durchaus eine Überraschung.
Denn um ehrlich zu sein, hatte ich von einem Fremdhersteller-Objektiv der frühen 1980er-Jahre,
bei dem ich noch nicht einmal herausfinden konnte, wer das Objektiv eigentlich gebaut hat, deutlich weniger erwartet.
Die Bildschärfe ist ab Offenblende gut über das gesamte Bildfeld, bei f8 sogar ausgezeichnet.
Es mangelt ihm etwas an (Mikro-)Kontrast, und die Farben muss man etwas pushen.
Es ist fast verzeichnungsfrei und auch die Farbfehler halten sich in Grenzen.
Nicht so gut gefallen hat mir das nervöse Vordergrundbokeh, denn bei einer Telebrennweite hat man nun einmal häufig unscharfe Bereiche VOR der Schärfeebene. Das Hintergrundbokeh ist weich und ruhig auf nahe Distanz, aber wird auch hier nervöser je weiter entfernt das anfokussierte Ziel ist.
Auch im Thema Gegenlichtverhalten glänzt das Porst nicht, ist aber auch kein Totalausfall - man muss aber zwingend die Gegenlichtblende ausreichend lang wählen.
Die lange Naheinstellgrenze von 2.80m (die Konkurrenz hat meist 2m) hat sich häufig als störend herausgestellt - denn gerade auf Nahdistanz hat mir das Objektiv eigentlich mit am Besten gefallen.
Ein Fremdhersteller-Teleobjektiv, dass sich in vielen Bereichen durchaus auf dem Niveau der vergleichbaren Markenhersteller-Objektive bewegt.
Ob man gezielt danach suchen sollte, ist natürlich eine andere Frage, zumal es die meisten Marken-200mm f4- Objektive auch zu günstigen Preisen gibt.
Ich freue mich im Kommentarfeld unter der abschließenden Bildergalerie auf eure Meinungen und Anregungen zu Objektiv und Test!
The Porst Tele XM 200mm f3.5 GMC was quite a surprise for me.
Because to be honest, from a third-party lens from the early 1980s,
I expected much less when I couldn't even find out who actually built the lens.
The image sharpness is good across the entire image field from open aperture, and even excellent at f8.
It lacks a bit of (micro) contrast and you have to push the colors a bit.
It is almost distortion-free and the color errors are also limited.
I didn't really like the nervous foreground bokeh, because with a telephoto focal length you often have out-of-focus areas BEFORE the plane of focus. The background bokeh is soft and calm at close distances, but again becomes more nervous the further away the focused target is.
The Porst doesn't shine when it comes to backlight behavior either, but it's not a total failure either - but you definitely have to choose a lens hood that's long enough.
The long close-up distance of 2.80m (the competition usually has 2m) often turned out to be annoying - because I actually liked the lens best at close distances.
A third-party telephoto lens that is on a par with comparable brand-name lenses in many areas.
Whether you should specifically look for it is of course a different question, especially since most branded 200mm f4 lenses are also available at reasonable prices.
I look forward to your opinions and suggestions about the lens and test in the comment field under the final picture gallery!
Diese Tests von Objektiven mit vergleichbarer Brennweite könnten auch interessant sein:
These tests of lenses with comparable focal length might also be interesting:
- Carl Zeiss Super-Dynarex 200mm f4
- Olympus OM Zuiko-S Auto-Zoom 100-200mm f5
- Schacht/Ulm Tele-Travelon 200mm f4
- Vivitar 100-200mm f4 Close Focusing Zoom
Weitere Objektivtests aus dem Fujica-X-System:
Reviews of other lenses of the Fujica-X-System:
- Porst WW-Makro X-M 24mm f3.5
- Porst Color Reflex X-M
50mm f1.2
- Fuji X-Fujinon-T 135mm f3.5 EBC
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Alex (Samstag, 04 März 2023 01:09)
Hallo Namenloser ;-),
wunderbarer Test von dir. Ich dachte Mensch der hat ja gar kein Ende. Man sieht das du viel Arbeit in deinem Blog gesteckt hast und ich glaube ich hab auch noch keinen umfassenderen und schön gestalteten Blog gesehen als deinen. Weiter so. Wo ist der Abo Button? LG Alex ala Crystex
Nikolaus Burgard, Autor (Samstag, 04 März 2023 20:15)
Hallo Alex,
vielen Dank für deine lobenden Worte.
Ja, ich stecke momentan viel Zeit und Aufwand in meinen Blog,
Ich habe ja, wie du weißt an anderer Stelle schon so viele Objektive vorgestellt -
und da hole ich hier mal einiges nach und erweitere das.
Ich habe mir eine gewisse Normierung der Tests hier auferlegt, aber immer kombiniert mit einer großen Anbindung an meine fotografische Praxis.
Ich finde immer, Bilder sagen mehr als 1000 Worte...