Enna Ennalyt 85mm f1.5

Deutsche Textversion / 

English Translation (sorry for errors, no native english speaker)

 

 

Neben den schon seit den Zwischenkriegsjahren bekannten Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5 und Meyer Optik Görlitz Primoplan 75mm f1.9 sowie dem Leitz Summarex 85mm f1.5 war das Mitte der 1950er-Jahre erschienene 

 

ENNA ENNALYT 85mm f1.5,

 

das ich hier gerne ausgiebig in Form eines Tests vorstellen möchte,

einer der Pioniere unter den extrem lichtstarken Portrait- und Bühnenobjektiven.

 

Das Objektiv erschien zunächst unter dem Namen "Ennaston" in einer verchromten Fassung (es gibt wohl auch Namensvarianten als "Lithagon"), bevor es dann in Ennalyt umbenannt wurde und dann in der hier vorgestellten "Zebra"-Variante produziert wurde. 

Das Linsensystem blieb hierbei unverändert, die Naheinstellgrenze wurde bei der Fassungsänderung von 1,2m auf nur noch einen Meter verkürzt.

 

Einige technische Daten:

 

Blende: von f1,5 bis f16, stufenlos, 12 Blendenlamellen

Optisches System: 6 Linsen in 5 Gruppen

Naheinstellgrenze: 100cm

Filtergewinde: 62mm

Länge: xxmm

Gewicht: xxxg

 

Und so sieht das schöne Objektiv aus:

 

 

In addition to the Carl Zeiss Jena Biotar 75mm f1.5 and Meyer Optik Görlitz Primoplan 75mm f1.9, which had been known since the interwar years, as well as the Leitz Summarex 85mm f1.5, this  (released in the mid-1950s )

 

ENNA ENNALYT 85mm f1.5,

 

which I would like to present in detail here in the form of a test,

was one of the pioneers among extremely fast portrait and stage lenses.

 

The lens was initially released under the name "Ennaston" in a chrome-plated version (there are probably also name variants like "Lithagon") before it was renamed Ennalyt and then produced in the "Zebra" version presented here. 

The lens system remained unchanged, the close focusing distance was shortened from 1.2m to just one meter when the hull was changed.

 

 

Some technical data:

 

Aperture: from f1.5 to f16, continuously variable, 12 aperture blades

Optical system: 6 lenses in 5 groups

Closest focusing distance: 100cm

Filter thread: 62mm

Length: xxmm

Weight: xxxg

 

 

And this is what the beautiful lens looks like:

 

 

Das Objektiv hat eine normale Auszugsfokussierung.

Am kürzesten ist es bei unendlich-Einstellung,

je weiter man in den Nahbereich fokussiert, desto länger wird es.

 

The lens has normal pull-out focusing.

It is shortest at infinity setting,

the closer you focus, the longer it becomes.

 

 

Die einfachste Methode der Adaption ist ein handelsüblicher Adapter M42 auf (in meinem Fall) Sony E-Mount. Diese Adapter sind für alle Systemkameraanschlüsse günstig bei den großen Handelsplattformen zu bekommen.  

 

Ich adaptiere die M42-Objektive mittels eines Helicoid-Adapters. Diese sind ebenfalls bei den großen Handelsplattformen erhältlich, z.B. wie in meinem Fall von Pixco, aber auch von anderen Anbietern.

Diese Helicoid- bzw. Macro-focusing- Adapter bieten den Vorteil, von unendlich bis in einen deutlich erweiterten Nahbereich fokussieren zu können.

 

Ihr seht diesen Adapter hier neben dem Objektiv - einmal in unendlich-Einstellung und einmal mit dem möglichen zusätzlichen Auszug in den Nahbereich:

 

 

The simplest method of adaptation is a standard M42 adapter to (in my case) Sony E-Mount. These adapters are available cheaply for all system camera connections from the major trading platforms.  

 

I adapt the M42 lenses using a helicoid adapter. These are also available from the major trading platforms, for example from Pixco in my case, but also from other providers.

These helicoid or macro-focusing adapters offer the advantage of being able to focus from infinity to a significantly extended close range.

 

You can see this adapter here next to the lens - once in infinity setting and once with the possible additional extension into the close range:

 

 

Und so sieht das Objektiv fertig adaptiert an eine der Testkameras aus:

 

And this is what the lens looks like when fully adapted to one of the test cameras:

 

 

Die Kombination aus Objektiv, Adapter und Kamera bleibt fällt für ein lichtstarkes Portraitobjektiv etwas größer als normal aus, vor allem ist sie relativ frontlastig aufgrund der großen Frontlinse und dementsprechend viel Gewicht an der Objektivvorderseite.

 

Das Objektiv selbst hat die über 6 Jahrzehnte gut überdauert, es hat äußerlich einige Gebrauchsspuren, anscheinend wurde es gerne und viel genutzt. Die Linsenelemente sind in gutem Zustand, und es gibt keinen Nebel oder ähnliches im Inneren.

 

Die Bedienung ist allerdings etwas gewöhnungsbedürftig.

Das Objektiv hat nur einen einfachen Schneckengang zur Fokussierung,

das heißt das ganze Objektiv dreht sich beim Einstellen um seine Achse,

und damit auch die Blendenskala (diese ist zum Glück doppelt, auf der Vorder- und der "Rückseite", angebracht).

Das Schmiermittel des Testobjektives ist leider schon sehr zäh geworden und hat die Fokussierung erschwert.

Zum Glück bietet hier der zusätzliche Helicoid-Adapter einen "Workaround": Man stellt das Objektiv selbst auf unendlich ein und nutzt den Adapter zum eigentlichen Fokussieren. Dies ist bei Objektiven ohne Floating Elements kein Problem und ermöglicht die gleiche Bildleistung.

 

Eine wichtige Sache beim Ennalyt 85mm f1.5 ist eine ausreichend lange Streulichtblende,

denn das Objektiv reagiert absolut allergisch auf jegliche die Frontlinse treffenden Lichtstrahlen.

 

Meine absolute Empfehlung für die praktische Nutzung sind ZWEI Tele-Gegenlichtblenden übereinander geschraubt. Sie sorgen für einen zuverlässigen Streulichtschutz.

 

 

The combination of lens, adapter and camera is a little larger than normal for a fast portrait lens. Above all, it is relatively front-heavy due to the large front lens and the corresponding weight on the front of the lens.

 

The lens itself has survived well over 6 decades, it has some signs of wear on the outside, apparently it was used a lot. The lens elements are in good condition and there is no fog or anything like that inside.

 

However, the operation takes some getting used to.

The lens only has a simple gear for focusing,

This means that the entire lens rotates around its axis when adjusted,

and thus also the aperture scale (fortunately this is attached twice, on the front and the "back").

Unfortunately, the lubricant in the test lens had become very dry and made focusing difficult.

Luckily, the additional helicoid adapter offers a “workaround” here: you set the lens itself to infinity and use the adapter for the actual focusing. This is not a problem with lenses without floating elements and enables the same image performance.

 

An important thing with the Ennalyt 85mm f1.5 is a sufficiently long lens hood,

because the lens reacts absolutely allergically to any light rays hitting the front lens.

 

My absolute recommendation for practical use is TWO telephoto lens hoods screwed on top of each other. They ensure reliable protection against scattered light.

 

 

Kameras für die Bilder dieses Tests waren die Sony Alpha 7III (Kleinbildformat, 24MP) und die Sony Alpha 7RIII (Kleinbildformat, 42MP).

Die analytischen Bilder zur Bildschärfe  sind alle mit der Sony Alpha 7RIII entstanden.

Die jeweils verwendete Kamera steht in den Bildunterschriften.

 

Alle Bilder sind als raw aufgenommen worden und in wurden Lightroom entwickelt.

 

Ein großes Dankeschön geht an dieser Stelle an meinen langjährigen Foto-Freund Christian Graupner, der mir dieses wertvolle Sammlerstück für diesen Test zur Verfügung gestellt hat!

 

 

The cameras for the images in this test were the Sony Alpha 7III (35mm format, 24MP) and the Sony Alpha 7RIII (35mm format, 42MP).

The analytical images for image sharpness were all taken with the Sony Alpha 7RIII.

The camera used is stated in the captions.

 

All images were taken in raw  format and developed in Lightroom.

 

A big thank you goes to my long-time photo friend Christian Graupner, who provided me with this valuable collector's item for this test!

 

Bildschärfe / Sharpness

Ich habe eine Bildreihe zur Bewertung der Schärfe für euch angefertigt, bei der sowohl das Bildzentrum als auch die Bildecke in einer Schärfeebene liegen.

Fokuspunkt war die Markise des Daches des Hauses links der nach oben führenden Straße.

Das Haus in der rechten oberen Bildecke liegt auf der gleichen Höhe und somit in der gleichen Schärfeebene.

 

Die Blendenreihe zeigt die Werte f1.5 -  f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11

 

 

I have created a series of images for you to evaluate sharpness, in which both the center and the corner of the image are in the same sharpness plane.

The focal point was the awning of the roof of the house to the left of the street leading up.

The house in the top right corner of the picture is at the same height and therefore in the same plane of focus.

 

The aperture row shows the values f1.5 - f2 - f2.8 - f4 - f5.6 - f8 - f11

 

 

Die vom Objektiv verursachte Vignettierung ist bei Offenblende deutlich.

Bis  f2.8 wird sie schon sichtbar gemildert,

aber erst bei f5.6 unkritisch.

 

Als nächstes folgen 100%-Vergrößerungen aus der Bildmitte vom Fokuspunkt,

in der gleichen Reihenfolge wie oben:

 

The vignetting caused by the lens is clear when the aperture is wide open.

Up to f2.8 it is visibly reduced,

but not critical until f5.6.

 

Next are 100% enlargements from the center of the image from the focus point,

 

in the same order as above:

 

 

Bei f1.5 ist die Schärfe in der Bildmitte auf schwachem Niveau, die Kontraste sind noch extrem steigerungsfähig. Vorherrschend ist ein extremer Glow aufgrund der sphärischen Aberration.

 

Bei f2 ist dieser Glow schon deutlich gemindert und es sind schon mehr Details erkennbar.

 

Bei f2.8 steigern sich die Schärfe  und Kontrast auf knapp sehr gutes Niveau, der Glow ist aber immer noch nicht restlos verschwunden. Dieser verschwindet erst bei f4.

 

Bei f5.6 bis f11 ist die Schärfe im Zentrum auf sehr gutem Niveau bei guter Kontrastleistung.

 

 Auch aus der Bildecke oben rechts habe ich 100%-Vergrößerungen vorbereitet:

 

 

At f1.5 the sharpness in the center of the image is at a weak level, the contrast can still be improved extremely. An extreme glow is prevalent due to spherical aberration.

 

At f2 this glow is already significantly reduced and more details can be seen.

 

At f2.8 the sharpness and contrast increase to just about a very good level, but the glow has still not completely disappeared. This only disappears at f4.

 

At f5.6 to f11 the sharpness in the center is at a very good level with good contrast performance.

 

 

 I also prepared 100% enlargements from the top right corner of the image:

 

 

In der Bildecke ist die Bewertung recht eindeutig.

 

Bei f1.5 ist die Schärfe in der Bildecke auf schwachem Niveau, die Kontraste sind noch extrem steigerungsfähig. Die Vignette dunkelt die Ecke deutlich ab und Astigmatismus in Kombination mit einem extremen Glow aufgrund der sphärischen Aberration sind beherrschend.

 

Von f2 bis einschließlich f5.6  steigert sich dieses grundsätzlich schwache Niveau nur wenig. Die Ecke wird heller und der Astigmatismus und die sphärische Aberration verbessern sich bei jeder Blendenstufe ein wenig.

 

Erst bei f8 kann man von "es ist etwas zu erkennen"-Niveau sprechen,

bei f11 wird eine ordentliche Schärfeleistung in der Bildecke erreicht.

 

Bei allen Vergrößerungen aus der Ecke sind sichtbare Spuren von lateralen chromatischen Aberrationen zu erkennen, z.B. an den Rahmen des Vordaches.

 

 

Zusammenfassend kann man sagen:

Bei Offenblende f1.5 und f2 ist das Objektiv auf unendlich wirklich schwach.

Ab f2.8 ist die Bildmitte schon gut zu gebrauchen - aber erst bei f5.6 sehr gut.

 

Randscharf ist es erst ab f8,

richtig scharfe Ecken gibt es leider nie.

 

Trotzdem kann man es bei f11 durchaus für Landschaftsaufnahmen gebrauchen,

aber hier gibt es mit Sicherheit viele deutlich bessere Alternativen. 

 

Die Verwendung auf unendlich stand bei der Entwicklung dieses Objektives in den 1950er Jahren mit Sicherheit nicht im Lastenheft - es war ein Spezialobjektiv für die Bühnenfotografie und andere Arbeiten bei available light.

 

 

In the corner of the picture the assessment is quite clear.

 

At f1.5 the sharpness in the corners of the image is at a weak level, the contrast can still be improved extremely. The vignette darkens the corner significantly and astigmatism in combination with an extreme glow due to the spherical aberration are dominant.

 

From f2 up to and including f5.6, this fundamentally weak level increases only slightly. The corner gets brighter and the astigmatism and spherical aberration improve a little at each aperture stop.

 

Only at f8 can one speak of “something can be seen” level,

At f11, decent sharpness is achieved in the corners of the image.

 

With all enlargements from the corner, visible traces of lateral chromatic aberrations can be seen, for example on the frame of the canopy.

 

 

Summary:

At f1.5 and f2 the lens is really weak at infinity.

From f2.8 the center of the image is already usable - but only very good at f5.6.

 

The edges are only sharp from f8 onwards,

Unfortunately there are never really sharp corners.

 

Nevertheless, at f11 you can definitely use it for landscape photos,

But there are certainly many much better alternatives here. 

 

The use of infinity was certainly not part of the specifications when this lens was developed in the 1950s - it was a special lens for stage photography and other work with available light.

 

Portraits / People

Die oben gezeigten Abbildungseigenschaften bei unendlich  lassen sich grundlegend so auch auf kürzere Distanzen übertragen.

 

Aber gerade bei Portraits ergibt sich daraus auch heute noch ein Alleinstellungmerkmal,

das mir einige tolle Aufnahmen bei Offenblende f1.5 jenseits von maximaler Schärfe und Kontraste beschert hat:

der Glow bei gleichzeitig auf kurze Distanzen vernünftigen Details schmeichelt den abgebildeten Personen. Es bilden sich weiche "Auren" direkt vor und hinter der sehr knappen Schärfeebene,

die wunderbar weich, aber gleichzeitig nicht unscharf wirken. Falten werden so gemildert und Hautpartien schön weich wiedergegeben.

Auch die Farben der Hautnuancen werden schön wiedergegeben.

 

Auf die klassischen Halbkörper- sowie Kopf-und-Schulterportrait-Distanzen gefällt mir das richtig, richtig gut:

 

 

The imaging properties shown above at infinity can also be transferred to shorter distances.

 

But especially with portraits, this still results in a unique selling point today,

which gave me some great shots at open aperture f1.5 beyond maximum sharpness and contrast:

The glow and at the same time reasonable details at short distances flatter the people depicted. Soft "auras" form directly in front of and behind the very narrow focus plane,

which appear wonderfully soft, but at the same time not blurry. Wrinkles are reduced and skin areas are beautifully softened.

The colors of the skin nuances are also beautifully reproduced.

 

I really, really like this for the classic half-body and head-and-shoulders portrait distances:

 

 

Bei weiterer Entfernung jedoch nimmt die sphärische Aberration deutlich zu und es sind auch mir zuwenige Schärfedetails bei f1.5 vorhanden:

 

However, as the distance increases, the spherical aberration increases significantly and there is not enough sharpness detail at f1.5 for me:

 

 

Bei Blende f2.8 verändert sich der Charakter des Objektives schlagartig.

Details werden richtig scharf wiedergegeben bei guten Kontrasten.

Positiv ist, dass Unschärfehighlights aufgrund der vielen Blendenlamellen beim Abblenden immer noch kreisrund bleiben.

Es verbleibt nur ein minimaler Rest-Glow, der immer noch schmeichelt - aber bei weitem nicht mehr so "schön" wie bei f1.5: 

 

At f2.8 the character of the lens changes suddenly.

Details are reproduced really sharply with good contrasts.

On the positive side, blur highlights still remain circular when stopped down due to the many aperture blades.

Only a minimal residual glow remains, which is still flattering - but nowhere near as "pretty" as with f1.5: 

 

 

Ein sehr interessantes Objektiv für Personenaufnahmen mit zwei sich grundsätzlich unterscheidenden Charakteristika.

Einmal bei Offenblende sehr sanft und weich mit nur duftiger Schärfe und dem "besonderen" Glow,

auf der anderen Seite ab f2.8 scharf und kontrastig.

 

In beiden Fällen unterscheidet sich das Rendering deutlich von modernen Portraitobjektiven.

 

 

A very interesting lens for photographing people with two fundamentally different characteristics.

Once with the aperture open, very gentle and soft with only a fragrant sharpness and the "special" glow,

on the other hand, sharp and contrasty from f2.8.

 

In both cases the rendering differs significantly from modern portrait lenses.

 

Rendering & Bokeh

Wenn es um das Hintergrundrendering geht, gibt es immer viele gegensätzliche Meinungen. 

Denn ob einem die Darstellung eines Objektives gefällt oder nicht, ist einfach Geschmackssache.

 

Der Eine möchte alles butterweich aufgelöst haben, der Andere mag es busy mit viel Outlining und Strukturen und/oder Swirl (und natürlich gibt es ganz viel zwischen diesen Extremen in der Mitte)...

 

Das Enna Ennalyt 85mm f1.5  ist eindeutig kein Vertreter der weichen, unaufgeregten Fraktion.

Die Hintergründe werden zwar grundsätzlich weich und aufgelöst, aber man hat eigentlich auf alle Distanzen einen Swirl und bei größeren Lichtkontrasten viel Outlining und andere "Störstrukturen".

Die folgende Reihe zeigt die Entwicklung der Hintergrundunschärfe beim Abblenden.
Der Fokus lag auf der Schraube rechts im Bild, Distanz zu dieser war etwa 1,5 Meter.

Die Blendenwerte sind  f1.5 - f2.8 - f4 - f5.6:

 

When it comes to background rendering, there are always many conflicting opinions. 

Because whether you like the way a lens renders or not is simply a matter of taste.

 

Some people want everything to be resolved as smooth as butter, others like it busy with a lot of outlining and structures and/or swirl (and of course there is a lot in the middle between these extremes)...

 

The Enna Ennalyt 85mm f1.5 is clearly not a representative of the soft, calm faction.

The backgrounds are generally soft resolved, but you actually have a swirl at all distances and with larger light contrasts a lot of outlining and other "disturbing structures".

The following series shows the evolution of background blur when stopping down.
The focus was on the screw on the right in the picture, the distance to it was about 1.5 meters.

The aperture values are f1.5 - f2.8 - f4 - f5.6:

 

Bei dieser Reihe ist noch nicht so viel grundsätzliches zu erkennen. Bei Offenblende ist das Rendering sehr weich und flächig mit deutlicher Vignette. Beim Abblenden werden mit zunehmender Schärfentiefe auch mehr Details erkennbar, die aber weich aufgelöst bleiben.

 

Mein zweites wiederkehrendes Bokehtestmotiv ist schon interessanter, was das Grundrendering angeht: deutlicher Swirl mit großen Catseyes schon nahe des Bildzentrums bei weiterhin weicher Unschärfe: 

 

There isn't much fundamental to see in this series. When the aperture is open, the rendering is very soft and flat with a clear vignette. When stopping down, more details become visible as the depth of field increases, but they remain softly resolved.

 

My second recurring bokeh test motif is more interesting when it comes to the basic rendering: clear swirl with large catseyes near the center of the image with generally soft blur: 

 

 

Die folgenden  Bilder zeigen eines der charakteristischsten Merkmale des Offenblendrenderings des Ennalyt: ein sehr deutlicher Swirl.

 

Das besondere daran ist, dass er nicht nur auf einer bestimmten Motivdistanz auftritt, sondern quasi immer - relativ unabhängig auch von der Distanz Motiv zu Hintergrund.

 

The following images show one of the most characteristic features of the Ennalyt's open-aperture rendering: a very noticeable swirl.

 

The special thing about it is that it not only occurs at a certain distance from the subject, but almost always - relatively independent of the distance between the subject and the background.

 

 

Zur Verdeutlichung hier eine Bildreihe mit 3 Aufnahmen des gleichen Motives auf 3 unterschiedliche Distanzen. Der Swirl ist immer deutlich sichtbar:

 

To further illustrate this, here is a series of images with 3 shots of the same subject at 3 different distances. The swirl is always clearly visible:

 

 

Auch bei kurzen Abständen zum Motiv  bleibt dieser erhalten - auch wenn die Hintergrunddarstellung natürlich immer weicher wird bei sich verkürzendem Abstand:

 

This remains the same even at short distances to the subject - even if the background image naturally becomes softer as the distance shortens:

 

 

Wenn es stärkere Kontrastpunkte im Vorder- oder Hintergrund gibt, erhält man auch deutliches Outlining an diesen:

 

If there are stronger contrast points in the foreground or background, you will also get clear outlining on them:

 

 

Das grundsätzliche Rendering ändert sich im Nahbereich durch Abblenden kaum. 

Am Fokuspunkt steigert sich deutlich die Schärfe, die Hintergründe bleiben weich bei sich ausdehnender Tiefenschärfe:

 

The basic rendering hardly changes at close range when stopping down. 

The sharpness increases significantly at the focus point, the backgrounds remain soft as the depth of field expands:

 

 

Auf weite Entfernungen ist das Objektiv bei f1.5 einfach schärfemäßig zu schwach, als dass damit ein "besonderer" Bildeindruck entstehen würde:

 

At long distances, the lens' sharpness at f1.5 is simply too weak to produce a "special" image impression:

 

Bildserie: Bunter Herbst Teil 1 / Picture Series: Colorful Autumn Part 1

Ein trüber Herbsttag, das Laub noch nass vom Regen der vergangenen Tage - 

aber die schönsten Herbstfarben an Bäumen, Sträuchern und auf dem Boden:

Ideale Bedingungen, um mit dem Ennalyt 85mm f1.5 "zu zaubern".

Denn es ist fast schon "Malen mit der Kamera", was man dann bei Offenblende betreiben kann.

Aber auch auf f8 abgeblendet erhält man auf weitere Distanzen Bilder, die "scharf genug" sind.

 

A cloudy autumn day, the leaves still wet from the rain of the past few days - 

but the most beautiful autumn colors on trees, bushes and on the ground:

Ideal conditions to “work magic” with the Ennalyt 85mm f1.5.

Because it's almost like "painting with the camera", which you can then do with the aperture open.

But even stopped down to f8, you get images that are “sharp enough” at further distances.

 

Verzeichnung / Distortion

Das Objektiv hat eine sichtbare tonnenförmige Verzeichnung.

Diese ist zum Glück uniform und wäre bei Bedarf im raw-Konverter mittels der Bordwerkzeuge zu entfernen.

 

The lens has visible barrel distortion.

Fortunately, this is uniform and, if necessary, could be removed in the raw converter using the on-board tools.

Bildserie: Winterzeit / Picture Series: Wintertime...

In diesem Winter hat mich das Ennalyt häufig bei verschiedenen Gelegenheiten begleitet. Sein "Vorteil" bei zumeist trübem Winterwetter ist der geringere Kontrast mit gut durchgezeichneten Schattenbereichen, in denen dann viele Details erkennbar bleiben. 

 

This winter the Ennalyt has often accompanied me on various occasions. Its "advantage" in mostly cloudy winter weather is the lower contrast with well-defined shadow areas in which many details can still be seen. 

 

Farbfehler / Chromatic Aberrations

Das Enna Ennalyt  85mm f1.5 ist für ein solch lichtstarkes Objektiv ganz ordentlich auf Farbfehler korrigiert.

Die geringen lateralen chromatischen Aberrationen (siehe das Kapitel Bildschärfe) sind mit einem Klick im Raw-Konverter entfernt.

 

Die longitudinalen chromatischen Aberrationen sind ein größeres Problem.

Zuerst zeige ich euch das übliche Chromösenbild mit den jeweiligen Vergrößerungen von vor und hinter der Schärfeebene:

 

The Enna Ennalyt 85mm f1.5 is quite well corrected for chromatic aberrations for such a fast lens.

The small lateral chromatic aberrations (see the Image Sharpness chapter) are removed with one click in the raw converter.

 

The longitudinal chromatic aberrations are a bigger problem.

First I'll show you the usual chrome eyelet image with the respective magnifications from in front of and behind the focus plane:

 

Man findet feine Spuren an den Rändern von magenta vor der Schärfeebene und grün dahinter.

 

In "Real-World"-Bildern ist das Bokehfringing oft deutlich präsenter.

Vor allem die grünen Ränder um Kontrastkanten sind oft prominent und auch ohne Vergrößerung deutlich zu sehen:

 

You can find fine traces on the edges of magenta in front of the focus plane and green behind it.

 

In “real-world” images, bokeh fringing is often much more present.

In particular, the green traces around contrasting edges are often prominent and can be clearly seen even without magnification:

 

Bildserie: Ein Frühlingsmorgen / Picture Series: A morning in spring

An einem bedeckten Märzmorgen konnte ich auf einer Wanderung zum Josefstag einige interessante Impressionen aufnehmen. 

Am Boden waren noch viele Tautropfen im Gras, und die vielen Niederschläge der vergangenen Tage hatten ihre Spuren hinterlassen. Aber die beginnende Baumblüte und die austreibenden Triebe der Äste sind einfach wunderschön anzusehen und verzaubern Jahr für Jahr aufs Neue:

 

On an overcast March morning I was able to capture some interesting impressions on a hike at St. Joseph's Day. 

There were still many dewdrops in the grass on the ground, and the heavy rainfall of the past few days had left its marks. But the beginning of the tree blossom and the sprouting shoots of the branches are simply beautiful to look at and enchant year after year:

 

Verhalten im Gegenlicht / Flares and Ghosts

Um es kurz zu machen: 

Im Gegenlicht ist das Ennalyt kaum zu gebrauchen.

Man fängt sich alle möglichen Kontrastverluste, Flares und Blobs ein.

 

Beispielhaft sei hier dieser Regenbogenflare gezeigt - und es war kaum Sonne an diesem Morgen....

 

To make it short: 

The Ennalyt is hardly usable against the light.

You get all sorts of contrast losses, flares and blobs.

 

This rainbow flare is shown here as an example - and there was hardly any sun that morning...

 

 

Auch für Portraits im Gegenlicht ist das Ennalyt kaum einsetzbar.

 

The Ennalyt can also hardly be used for portraits in backlight.

Bildserie: Bunter Herbst Teil 2 / Picture Series: Colorful Autumn Part 2

...dafür kann es aber "malen" - und das wunderschön.

Ich hatte bei dieser Herbstfarben-Serie wirklich Schwierigkeiten beim Aussortieren der Bilder, die ich hier nicht zeige. Dann auch diese sind für sich gesehen oft einfach "schön"!

 

...but it can "paint" - and do it beautifully.

For this fall color series I really had a hard time sorting out the images that I'm not showing here. Then even these are often simply “beautiful” in their own right!

 

Mein Fazit / Conclusion

So schwer wie beim Ennal Ennalyt 85mm f1.5 fiel es mir selten, ein Fazit zu ziehen!

 

Objektiv gesehen ist es einfach ein in vielen Bereichen sehr schwaches Objektiv.

 

Auf der andern Seite ist es wie ein spezieller Pinsel eines Malers ein außergewöhnliches Werkzeug, mit dem man auch wirklich besondere Ergebnisse bekommen kann.

 

Aber zuerst mal zurück zu den "harten Fakten":

Die Bildschärfe ist im Zentrum bei f1.5 und f2 schwach, erst ab f2.8 gut+ und ab f5.6 sehr gut.

Randscharf ist das Ennalyt erst bei f8, und in den Bildecken wird es nur bei f11 brauchbar.

Die Vignette ist deutlich und erst bei f5.6 verschwunden.

Die Kontraste sind immer auf der eher schwächeren Seite.

Die Verzeichnung ist leicht tonnenförmig,

die Korrektur auf Farbfehler recht ordentlich - nur grünes Bokehfringing kann an Kontrastkanten stören.

Im Gegenlicht ist es ziemlich katastrophal und eigentlich unbrauchbar.

 

 

Diese harten Fakten sagen aber nichts über die nur wenig greifbaren, aber sehr positiven Eigenschaften, die im Ennalyt 85mm f1.5 stecken:

 

Bei Portraits hat es 2 Charakteristika, die man gezielt eingesetzt beide sehr gut nutzen kann, je nach Bedarf und Geschmack:

 

Bei Offenblende ist es extrem schmeichlerisch und glowy, Hautpartien werden wunderschön weichgezeichnet.

Ab f2.8 wird es richtig scharf und deutlich kontrastiger, aber eine gewisse Grundweichheit verbleibt.

Ich hatte sehr viel Spaß bei Personenaufnahmen mit dem Ennalyt, denn sie sind wirklich besonders.

 

Auch bei Detailaufnahmen in der Natur kann das Ennalyt faszinieren:

Es ist ein "Malwerkzeug", das als solches eingesetzt Ergebnisse hervorbringt, die nur dieses Objektiv "kann". 

 

Dieses, heute sehr teure Sammlerstück, hat durchaus seine Reize - ob es einem die aufgerufenen Preise wert ist, muss man für sich selbst entscheiden.

 

Ich jedenfalls war sehr froh darüber, dass mir mein Fotokollege Christian Graupner ermöglicht hat, dieses "legendäre" Objektiv in all seinen Facetten kennenzulernen. 

 

 

Abschließend noch einige ergänzende Bilder - darunter könnt ihr mir im Kommentarfeld gerne eure Gedanken zum Objektiv oder zu meinem Test da lassen!

 

 

It's rarely been as difficult for me to draw a conclusion as it was with the Ennal Ennalyt 85mm f1.5!

 

Objectively speaking, it is simply a very weak lens in many areas.

 

On the other hand, like a painter's special brush, it is an extraordinary tool with which you can get really special results.

 

But first, back to the “hard facts”:

The image sharpness is weak in the center at f1.5 and f2, only good+ from f2.8 and very good from f5.6.

The Ennalyt is only sharp at the edges at f8, and it is only usable in the corners of the image at f11.

The vignette is clear and only disappears at f5.6.

The contrasts are always on the weaker side.

The distortion is slightly barrel-shaped,

The correction for color errors is quite good - only green bokeh fringing can disturb  at contrast edges.

In backlight it's pretty disastrous and actually often unusable.

 

 

However, these hard facts say nothing about the intangible but very positive properties contained in the Ennalyt 85mm f1.5:

 

Portraits have 2 characteristics, both of which can be used very well, depending on your needs and taste:

 

When the aperture is open it is extremely flattering and glowy, areas of the skin are beautifully softened.

From f2.8 onwards it becomes really sharp and much more contrasty, but a certain basic softness remains.

I had a lot of fun taking photos of people with the Ennalyt because they are really special.

 

The Ennalyt can also be fascinating when taking detailed photos of nature:

It is a "painting tool" that when used as such produces results that only this lens "can do". 

 

This collector's item, which is very expensive today, definitely has its charms - you have to decide for yourself whether it is worth the asking price.

 

In any case, I was very happy that my photo colleague Christian Graupner gave me the opportunity to get to know this "legendary" lens in all its facets. 

 

 

Finally, a few additional pictures - below you can leave me your thoughts about the lens or my test in the comment field!

 

 

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